Review taken from the
German online-magazine
PROSIEBEN ONLINE - KLANGRAUM, 1997.
In German.

Motorpsycho:
Angels & Daemons at Play
(Stickman Records)

"New Year, new album. Same band, same people, same label" - aber niemals die gleiche Platte, trotzdem immer Motorpsycho. Das ist eben das Erstaunliche an dieser Band. Man hat einen ganzen Stapel Platten von ihnen zuhause, doch jedes Album hört sich auf gewisse Weise immer wieder wie ein Debüt an: ungestüm und unverbraucht, irgendwie auch unroutiniert - was erstens als Kompliment aufzufassen ist, und zweitens nicht heißen soll, daß Motorpsycho keine Erfahrung besäßen, die besitzen sie nach neun Jahren zur genüge. Aber es gibt eben keine Routine, außer daß Bent singt, Snah Gitarre und Gebhardt Schlagzeug spielt. Und selbst das wird mehr und mehr durchbrochen: Snah singt nämlich nun auch verstärkt. "Angels & Daemons at Play" erinnert in seiner Unmittelbarkeit, nach dem wunderbar poppigen und durchkomponierten "Blissard", wieder mehr an das großartige "Demon Box". "Heartattack Mac" läßt demnach Hardcore-Züge durchschauen. Mit "Walking on the Water", "In the Family" und "Like Always" haben Motorpsycho mal wieder rockig-poppige Lieblingsstücke geschaffen. Es lohnt sich übrigens die Vinyl-Version zu kaufen, da A- wie B-Seite mit Einführungsstücken beginnen, "Sideway Spiral I" und II (letzteres etwas gewöhnungsbedürftig), und die erste Seite mit dem psycholdelischen, fast 14 Minuten langem "Un Chien d’ Espace" (mit singender Säge!) aufhört. Außerdem besitzt die Platte (Doppel-LP) drei Bonus-Tracks.

Valerie Trebeljahr