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  [record reviews: let them eat cake]



Motorpsycho: Let Them Eat Cake

Another review of Let Them Eat Cake taken from the
German magazine
ULTIMO, Spring 2000.
German. Found at the ultimo-site.


MOTORPSYCHO
"Let them Eat Cake"
Stickman / Indigo

"Wir haben so viele ,Exile On Main Street'-artige Mammutplatten gemacht, daß es keine Herausforderung mehr ist." Deswegen haben sich Motorpsycho nach monumentalen Epen wie "Timothy's Monster" oder "Trust Us" nun das Ziel gesetzt, "Songs von maximal 4 Minuten zu schreiben und ein Album aufzunehmen, das höchstens 40 Minuten lang ist". Und es wurde die größte Überraschung seit dem countryesken "Tussler"- Soundtrack: Motorpsycho spielen Pop. Niedliche kleine Liedchen, lustige Tamla- Motown-Bläser. In Sachen Band-Historie wirkt "Let Them Eat Cake", als hätten die Beatles "Revolver" nach dem weißen Album aufgenommen. Diese Soul-Orgel! Und es groovt und swingt teilweise sogar. Ich vermute mal, daß es ihnen richtig gut ging, als sie dies Album aufnahmen. Die Sonne schien, manchmal vielleicht ein bißchen zu sehr. Insgesamt das Statement einer Band, die nicht mehr weiß, wohin mit ihren Möglichkeiten. Allerdings wirkt die selbst auferlegte Beschränkung stellenweise wie ein Joch, das Klasse verhindert. Denn ihre größten Momente hatten Motorpsycho immer, wenn sie es frei laufen ließen. Und das Vier-Minuten-Diktat ermöglichte hier nur ein gutes Album, kein überragendes.

Stefan Piontek