Review of Let Them Eat Cake taken from the
German e-zine
VIVA24, 2000-02-15.
German. Found at the Viva24-site.
Motorpsycho
Let Them Eat Cake
Stickman Records (Indigo)
Jan. 2000
Da ist Viva24 gerade dabei die besten Platten der 90er zusammenzustellen, da kommt
schon das erste Meisterwerk des neuen Jahrtausends auf uns zu. Diese Platte streichelt
die Ohren so schmeichelhaft, daß man schon sagen muß, daß "Let Them Eat Cake" einer
Liebeserklärung an die Ohren gleicht. Schon bei den ersten Tönen des Openers "The
Other Fool" merkt man, daß es den Norwegenern wieder gelungen ist, eine für sie fremde
Musikrichtung ohne Probleme zu adaptieren.
Jedesmal wenn Motorpsycho eine neue Platte aufnehmen, dann gewähren sie dem Hörer
einen Einblick in ihren privaten Plattenschrank. Beim Song "Whip that ghost" schimmert
zum Beispiel liebevoll "Jessica" von den Allman Brothers durch, XTC wird bei "Never
let you down" geehrt.
Aber auch Musik zum mit dem Fuß wippen a la Belle & Sebastian durchzieht die gesamte
Platte.
Darüber hinaus sind diverse andere Einflüsse erkennbar. Das heißt jedoch nicht, das
Motorpsycho nur von Einflüßen fremder Bands leben. Sie schreiben eigene Songs, die ein
ganz eigenes Leben entwickeln.
Waren die früheren Platten noch teilweise rauh und ungeschliffen, so klingen
Motorpsycho heute glatt, nur einige Maserungen sind noch deutlich spürbar wie bei
"30/30", dem wohl experimentierfreudigsten Song.
Schlußfazit: Man weint vor Freude, wenn man solch eine erlesene Auswahl an Popsongs in
den Händen halten darf.
Hahe