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  [record reviews: phanerothyme]




Epochen-Checklist
Motorpsycho: Phanerothyme

Review of Phanerothyme taken from the
German town magazine for Mannheim
MEIER, October 2001.
In German.


Motorpsycho: Phanerothyme
(Stickman / Indigo)

Motorpsycho - «Phanerothyme» - cover - front  

Neigt Eure Häupter! Denn Motorpsycho sind eine Religion und jedes Album eine Offenbarung. So möchten uns zumindest die Hohepriester einschlägiger Musikfachblätter glauben machen. Tatsächlich funktionieren Motorpsycho-Live-Shows auch wie Gottesdienste, auf denen mit Blut, Schweiß und Ekstase dem Gott des Rock gehuldigt wird. Auf Konserve sieht die Sache jedoch anders aus: Denn egal, ob die drei sich durch Siebziger-Hardrock, eine Funk-Orgie, Surf, Swing oder gar ein Artrock-Epos wursteln, immer wieder fallen Motorpsycho in den selbstgefälligen Gestus einer Rockband, die meint, alle möglichen Stile virtuos zu beherrschen und dabei doch immer nur eins spielt: Rock. Da nützt es auch wenig, dass jeder Track eine kleine Perle des Song-Handwerks ist. Das Zitieren verkommt zur rinen Epochen-Checklist, bei der sich die Frage aufdrängt, warum man sich nicht gleich die Originale anhört. Beach Boys, Sly, Mountain oder Genesis sind nicht nur besser, sondern singen auch in akzentfreiem Englisch.

DAG