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Motorpsycho Phanerothyme
Review of Phanerothyme taken from the
Motorpsycho Phanerothyme "Phanerothyme" eine Erfindung vom Großmeister des kontrollierten Rausches, Aldous Huxley: eine Droge, die intensive Emotionen manifest machen sollte. Und extreme Emotionen, daran mangelt es in der Tat nicht bei Motorpsycho. Was sich auf der letzten Platte schon andeutete, wird hier weiter geführt: Motorpsycho inszenieren akustisches Gefühlskino im Breitwandformat, und sie tun dies im semantischen System der 60er und 70er. Santanaeske Gitarren fliegen in den Himmel und endlose E-Piano-Soli halluzinieren einen nach Venice-Beach anno 66. Melodien für die Ewigkeit drunter tun es die Norweger sowieso nicht. Mit einem Wort: Motorpsycho wohnen nicht nur im Land, in dem Pathos noch kein Kavaliersdelikt ist sie sind absolut maßlos. Man möchte auf die Straße rennen und Menschen Blumen schenken, man möchte ein besserer Mensch werden oder sich auf rosarotem Flokati wälzen. Aber mitten im permanten Höhenrausch sind die Arrangements fein ziseliert, verschachtelte Gebilde von barocker Opulenz, und das ist das Erstaunliche ohne jeden Bombast. Nenn' es sentimental, nenn' es nostalgisch das spielt hier keine Rolle mehr, denn: die große Regression und die ultimative Transzendenz sie werden hier eins. Jakob Kneser
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