[record reviews: trust us] |
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Motorpsycho: Trust us
Review of Trsut Us taken from the
Motorpsycho Um sinngemäß etwas aufzugreifen, was in anderem Zusammenhang irgendwo zu lesen war: Man weiß, was passieren kann und was nicht. Dies gilt auch und besonders für MOTORPSYCHO und liefert gleich einen von vielen möglichen Verweisen auf den Albumtitel. Dem Anspruch, sich der bloßen Reproduktion von Vorangegangenem zu entziehen, sind sie jedenfalls gerecht geworden. Schon der Opener "Psychonaut" ist ein freak-out, der mich rein vom Energielevel an das SONIC YOUTH-Konzert in Reading anno '92 erinnert, als sich Thurston Moore nach etwa drei Minuten auf alle viere warf und, losgelöst vom übrigen Geschehen, unzählige Gitarren malträtierte. So schälen sich - scheinbar überbetont, auch durch Stereo-Eingriffe, die im Laufe des Albums noch häufiger gezogen werden - Gitarrenspuren heraus, die bei Noisekaskaden allzugern zum Beiwerk degradiert werden, hier allerdings plötzlich wenig verschämt alleine aus dem Fenster gucken, um dann schließlich vom ganzen Verein überrollt zu werden. Mit der Abwesenheit von etwas spielen MOTORPSYCHO auf "Ozone" auch gleich weiter, so was wie Cut-up-and-fade-Techniken, Bongos bzw. Standbaß und Chorgesang, eigentümlich low eingefügt, und trotzdem wirkt das eher gewachsen, weniger studio-basierend als etwa bei SNOWPONY. In Norwegen als Hit-single dann von 0 auf 6 ... Bis auf drei Stücke überfliegen diesmal alle wieder die Fünf-Minuten-Gemarkung, die erweiterte Instrumentierung dehnt das Spektrum nur unwesentlich, und stellenweise wähnt man die ProgRock-Polizei schon um die nächste Ecke, aber diese Kurve kratzen Trondheims Helden noch mal. Und ergreifende Momente findet man immer noch genug. Siehe oben. Joachim Henn
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