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  [media stories: german: 2000]



Motorpsycho

Article / interview with the band taken from the
German e-zine
ALTERNAKID, Spring 2000.
German. Found at the alternakid-site and sent in by Jana.


"The mind is not a vessel to be filled but a fire to be lighted."

Was haben diese sympathischen Norweger mit der französischen Revolution zu tun? Keine Ahnung? Der Titel ihres nun 7. Longplayers ist ein Zitat einer ziemlich dummen Königin namens Marie Antoinette vor 300 Jahren. Damals schrieen die armen Leute der Stadt vor dem Tor ihres Schlosses nach Essen, genauer gesagt nach Brot. Ja und besagte Dame gab dann zur Antwort: "Wenn sie kein Brot haben, warum essen sie dann keinen Kuchen?" Immer noch nicht dahintergestiegen, was das mit Motorpsycho zu tun hat?

Sänger Bent kann uns da aufklären. Er meinte bei unserem Gespräch und mit dem Rest der Band, dass man das Ganze gut auf ihre Musik zurückführen kann. Sie machten jahrelang Poetry- Hardrock und dieser, so sagt er, sei wie Kartoffeln und Brot gewesen. Wenn man die neue CD hört erkennt man, dass sie da sehr weit entfernt von sind und man ihre Musik nunmehr als Kuchen ansehen sollte. Abstrakt gesehen. Außerdem, so fügt er hinzu, sei es echt cool auf der Bühne zu stehen und dem Publikum zu sagen: "Wir geben euch etwas besseres als Brot."

Motorpsycho präsentieren sich diesmal sehr ruhig, was man kaum glauben kann, wenn man die alten Alben kennt und liebt. Diesmal wollten sie alles aus den Songs herausnehmen um etwas Neues zu erschaffen und sagten sich selbst: "Hey, wenn wir Streicher auf einem Song wollen, holen wir uns Streicher. Wollen wir Trompeten, holen wir uns Trompeten." Ich finde, es ist ihnen auch sehr gut gelungen ihre neuen Ideen in die Tat umzusetzen.

"Let Them Eat Cake" wird allen, die Motorpsycho mögen, gefallen. Es ist ein "nice album" und auch die Band selbst erwartet positive Reaktionen. Experimentiert wurde viel, was man schon an der Länge der Songs erkennt, waren Songs von ihnen früher fast schon kleine Kompositionen. Bent erklärt mit, dass er, wenn er Musik hört und ein Album zu lang ist, er der Musik nicht mehr folgen kann und seine Konzentration dabei verliert. Für ihn sind 45 Minuten völlig o.k. und so setzte er dies auf der neuen Platte in die Tat um.

Motorpsycho wollen ihr Publikum immer wieder überraschen. "Wenn ihr uns das nächste Mal hört werden wir nicht mehr dieselben sein, das wäre ja auch langweilig." Kjell meint dazu: "Eine Band sollte einen immer wieder überraschen. Nimm doch z.B. AC/DC - die klingen doch immer gleich. Man muss doch von denen nur ein Album haben um alles zu kennen."

Was man während unseres Gesprächs deutlich heraushören kann ist, dass Motorpsycho sehr viel Wert darauf legen, nicht festgelegt zu werden. "Wir machen unser Ding, und die Hörer können ja dann immer noch selbst entscheiden, ob sie es mögen oder nicht. We change a bit, fuck around a bit, we don`t care."

Dieses Jahr wird es von ihnen noch ein Album geben, diesmal dann mit dem Rock Stuff. Dieser Split der Songs ist wohl überlegt und so gewollt. Motorpsycho - ein cooler Name. Doch woher kommt der denn? Bent erzählt mir, dass ein B-Movie von Russ Myel ihnen den Namen gab. In diesem Film gibt es viele Frauen mit großen Brüsten und Männer mit ihren Motorrädern. Der Film ist so eine Art Softporno. Und so sieht sich die Band auch selbst: MOTOR = ENERGIE und KRAFT, PSYCHO= zwitscher und weg wie ein Vogel. Kjell bemerkt noch, dass es auch einen Song von Bob Dylan gibt, der Motorcycle Nightmare heißt, aber vor 10 Jahren wussten sie das noch nicht. Ein Video zur ersten Singleauskopplung "The Other Fool" wird auch bald gedreht. Entweder werden wir die Band Kaffee trinkend oder Trampolin hüpfend sehen, warten wir es ab.

Witzig war für mich, als die Jungs sich dann noch untereinander über ihre Omas unterhielten, stellten sie doch fest, dass diese sogar auf ihre Konzerte gehen. Wenn da mal nicht der Herzschrittmacher stehen bleibt, da Motorpsycho live auf jeden Fall Power bedeutet.

Anja