[media stories: 2002: german] |
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Review of the Düsseldorf show / 2002-11-20 live sind motorpsycho unbezweifelbar eine absolute bank. mag es auch bei der letzten platte it's a love cult etwas an pfeffer und innerer kohärenz gemangelt haben, auf der bühne sind die vier (aktueller stand), der atemberaubenste norwegische export seit den wikingern. im jahresrhythmus nehmen motorpsycho neue platten auf, veröffentlichen nebenbei ungezählte eps und sind trotzdem alle paar monate irgendwo in der nähe zu bewundern. die band hat wie jeder besucher irgendeines konzertes bestätigen kann trotz des wahnsinnspensum sichtlich spaß an der eigenen darbietung, und betrachtet ihre auftritte nicht als dienstleistung am fan, sondern als herzensangelegenheit und lebenselixier. der auftritt im düsseldorfer zakk wurde dann von den ca. 200 besuchern in der nicht ganz ausverkauften halle auch sehnsüchtig herbeigesehnt. um die anspannung noch ein wenig zu heben durften sich isolation years als vorband versuchen, scheiterten aber an ihren unspannenden arrangements und dem eher desinteressierten publikum. wie wichtig der faktor licht für ein konzert ist, geht einem eigentlich nur auf, wenn sich hier dicke schnitzer einschleichen. an diesem sonderhandicap hatten isolation years auch kräftig zu knabbern, war der raum doch relativ hell erleuchtet und wanderten einzig zwei blumen-scheinwerfer desinteressiert über eine leinwand. stimmung kann da keine aufkommen und so blieb der applaus auch mäßig. ganz anders motorpsycho: von der ersten bis zur letzten sekunde nahmen die vier die gesamte halle in beschlag, lieferten eine extrem dichte, atmosphärisch atemberaubende show. hier stimmte einfach alles. extreme tempowechsel, die die reise niemals langweilig machten, und eine gesunde mischung aus altbekanntem und neuvertontem. eine performance, die mit dem wort "psychedelisch" nur unzureichend beschrieben werden kann. ton und licht verdienten ein extralob. während man auf den platten deutlich trennen kann zwischen frühen und späten motorpsycho war das ganze live ein homogenes ganzes. ungefähr so muss musik geklungen haben, als sie noch nicht zum geschäft verkommen war, als noch pure energie und freiheitswille das ziel und nicht nur eine maske war. will man ernsthaft nach kritik suchen, so bleibt dann auch nur darauf zu verweisen, dass nicht alle persönlichen favoriten gespielt wurden. wie auch? selbst mehr als zwei stunden sind bei zumeist an die zehnminütigen epen im flug vergangen. thiel
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