home

  [media stories: 2000: german]




Motorpsycho
Dienstag, 25. April 2000 - Klangstation-Rock / Halle

Concert announcement of the Centralstation-gig / 2000-04-25 taken from the
website of the venue
CENTRALTICKET.DE, April 2000.
German. Found at the Centralstation-site and sent in by Benjamin.


Dienstag, 25. April 2000
Journal Frankfurt präsentiert:
Klangstation-Rock / Halle
21.00 h Motorpsycho

Aus dem hohen weiten Norden kommt so einiges Beachtliches derzeit, das haben auch in der Centralstation bereits Acts wie Apocalyptica, Nils Petter Molvaer und Mari Boine unter Beweis gestellt. In ihrer vielschichtigen Musik scheinen die Nordlichter die Weite der Landschaften mit all ihrer Düsterheit, eisigen Frische, ihren trunkenen Polarnächten und schalkhaften Hobbits einzufangen und uns Bewohnern des angenehmen 50. Breitengrades zeigen zu wollen, was musikalische Freiheit jenseits von Verkaufsträchtigkeit sein kann.

Motorpsycho kommen aus Norwegen und haben sich im Laufe der Zeit den Ruf erspielt, die lauteste Band Europas zu sein. Aber keine Bange: Das rührt nämlich unter anderem daher, dass sie sehr dynamisch spielen und nach Minuten des pianissimo mit plötzlich hereinbrechender Urgewalt von der Bühne oder wahlweise Hifi-Anlage wummern, zum anderen zeichnet sich ihr neues Album durch ungewohnt ruhige Töne aus. Man könnte den drei Jungs unterstellen, sie seien ihrer „Angry young man“-Attitüde entwachsen und schlichtweg alt geworden, aber der Grund liegt doch eher darin, dass sie inzwischen zu Meistern der Dynamik geworden sind und harmonische Töne bei weitem schwieriger zu produzieren sind als laute. Es scheint, als hätten sich die drei bei ihrem Album „Let them eat cake“ gedacht: Lassen wir unser Publikum mal zur Abwechslung ein Stück Kuchen essen, nachdem`s die letzten neuen Alben schwere Hausmannskost gab, und hierbei sind sie zumindest ihrem Prinzip, eine unberechenbare aber immer qualitativ hochwertige Band zu sein, treu geblieben. Es wird ihnen gelohnt und gedankt: Das Musikmagazin „Visions“ kürte die Platte zum Album des Monats, die „Intro“ erklärte sie einen Monat lang zur Chefsache ihrer letzten Ausgabe, und auch bei den „Spex“-Redakteuren hat sich die Band in Herz und Hirn gespielt. Kein Wunder, denn die neuen Songs sind derart außergewöhnlich instrumentiert, produziert, arrangiert, dass man mit Sicherheit so etwas noch nie zuvor gehört hat, und doch erinnert es an alle musikalischen Stile der letzten Jahrzehnte. Da werden funky Bläser in einen psychedelischen Brit-Pop-Kontext gesetzt, Streicher und brillanter Harmoniegesang gesellen sich zu Sixties-Beat-Gitarren, und unter all dem groovt der Beat des Hier und Jetzt der 2000-er. Und wie man das von dieser Band kennt, werden sie live drei Stunden Minimum auf der Bühne klangwerkeln und den Zuhörer in andere Welten entrücken, die hinter dem Polarstern zu beginnen scheinen. Genug geschwärmt wie ein Teenager: ich empfehle jedem Liebhaber kunstvoller Musik dieses Konzert nicht zu verpassen!

(chr)




Und wieder einmal lernen wir: Schließe nie von Äußerlichkeiten auf des Wesen eines Menschen. Denn diese Drei, die man auf den ersten Blick locker für die Teilnehmer eines Kammermusik- Workshops bei der Volkshochschule halten könnte, haben den Ruf, die lauteste Band Europas zu sein. Das stimmt allerdings nur ungefähr, denn außer hereinbrechender Urgewalt haben die drei Norweger mit ihrer Band Motorpsycho auch den Mut zum pianissimo. Und ihr neuestes Album "Let Them Eat Cake" zeichnet sich überhaupt durch überraschend ruhige Töne aus. Live bringen die Nordlichter ihr ganzes Spektum auf die Bühne, deshalb klangwerkeln die bei Konzerten drei Stunden minimum und entrücken ihr Puplikum in eine andere welt. so wohl auch am nächsten dienstag, dem 25. april, in der darmstädter centralstation.


English translation done by StG.


Once again we learn : Never conclude from the outside to the soul of a (hu)man. For this three, who would at first glance be mistaken for parttakers of a workshop for chamber music at a public school, are reputed to be the loudest Band in Europe. This is only quite correct, for the three Norwegians have not only inbreaking brutal force but also the bravery to do pianissimo. Their newest album LTEC is overall marked by surprisingly quiet tones. Live the Northern Lights bring their whole Spectrum on stage, thats why they "soundscape" at concerts of a minimum of three hours and lead their audience into another world. So maybe again next Tuesday, 25th of April, in the Darmstadt CentralStation.