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  [media stories: 2002: german]




Mopop
Komplexität als Bürde

Review of the Hamburg-show / 2002-04-10
taken from the German newspaper
HAMBURGER MORGENPOST, 2002-04-12.
In German. Found at the mopo site.


Der Rock kann ein zwiespältiges Wesen sein. Mal packt er einen – einfach so und schwupps, ist man Sozius auf einem wohligen Höllenritt, mal zerrt und rangelt er mit einem herum, ohne dass man sich näher kommt. Die nostalgischen Psychedelic-Rocker Motorpsycho zeigten am Mittwoch im Docks beide Gesichter der Bestie.

Die Rahmenbedingungen waren ideal: das Docks gut, aber noch angenehm gefüllt, die Zuschauer zum größten Teil eingeschworene Fans der vier spielwütigen Norweger. Und die machen in Retro: Mit Fender Rhodes und Zottelmähnen. Mit vielstimmigen Gesängen und ausufernden Gitarren-Eskapaden. Mit Lärm und Stille.

So richtig gut funktioniert hat der Lärm. Die Sau, die rausgelassene. Der Rock, der ungezähmte. Immer dann, wenn die kauzigen Eigenbrötler die verspielten und vielschichtigen Arrangements der letzten beiden Platten beiseite ließen und stattdessen instrumental die Köpfe und Gitarren schüttelten, füllte sich der Raum mit Leben.

Dann lief es. Klang nach herrlich düster grollendem Wüsten-Rock und jenem unbeschwertem Höllenritt. Die Stücke von "Phanerothyme" hingegen, so grandios sie auf Platte wirken, wurden im Docks zum Opfer. Mal der bescheidenen Sound-Qualität, mal der zum Teil recht wackeligen Gesangsstimmen der beiden Frontleute. Nach zwei Stunden Spieldauer und zwei Zugaben wars trotzden so wie immer: Man hatte sie lieb: Motorpsycho – und den Rock natürlich.