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  [media stories: 2001: german]




STICKMAN FESTIVAL II
[Motorpsycho, The Soundtrack Of Our Lives, 35007, Fireside, Isolation Years]
hamburg | große freiheit 36 | 13.10.2001 | 40 mark | ca. 1.500 leude [ausverkauft?]

Yet another review of the Stickman festival / 2001-10-13
taken from the German e-zine
NEW WIND, November 2001.
In German. Found at the new wind site.


Seit sieben Jahren gibt es nun schon das kleine, aber feine Label Stickman Records. Im Laufe der Jahre hat man sich mit Bands wie MOTORPSYCHO, FIRESIDE, SLUT, FAVEZ oder THE SOUNDTRACK OF OUR LIVES einen Namen gemacht. Man mag kaum glauben, dass ein solches Label mit nur drei Leuten funktioniert. Tut es aber und das ist wohl letztendlich darauf zurückzuführen, dass man Musik lebt, dass man mit Liebe solche Festival organisiert und dass man wirklich nur Bands unter Vertrag nimmt, mit denen man sich auch selber identifizieren kann. Das Hamburger Label lud am 13.10.2001 zur großen Feier ein. Was sollte gefeiert werden? "So krumm wie es ist... aber nach sieben Jahren und 34 feinen Plattenveröffentlichungen steht uns einfach mal der Sinn nach einem rauschenden Fest unter Freunden", so die Ankündigung von Stickman. Die Freiheit war wohl ausverkauft, Leute von überall her, angeblich sogar aus Japan, waren angereist und wollten sich das Event nicht entgehen lassen.

Pünktlich um 20.45 ging es mit ISOLATION YEARS los. Die ersten beiden Lieder, die ich zu hören bekam, fand ich noch recht interessant. Danach ging die Musik jedoch ins Ohr rein und auch schnell wieder raus. Die Lieder ähnelten sich einfach zu sehr. Eigentlich freute ich mich aber schon zu sehr auf FIRESIDE, dass ich mich nicht richtig auf die Musik von ISOLATION YEARS konzentrieren konnte. [ab]

FIRESIDE spielten ein sehr schönes Set und anders als beim letzten Auftritt im Molotow. Diesmal waren sie zwar auch desöfteren mit vier Gitarren am werkeln, jedoch spielten die Schweden, im Vergleich zum Molotow Gig, die Songs vom "Elite" ähnlicher an der Albumversion. Zwei oder drei ältere Lieder wurden auch eingestreut. Ein Konzert, fast so atmosphärisch wie in einem kleinen Club und dementsprechend sah man im Publikum viele faszinierte Gesichter. Die Band des Abends...! [ab]

35007 kannte ich bis dahin nur von diversen Compilations. Die psychedelische Musik der Holländer würde wahrscheinlich etwas interessanter mit Gesang klingen. Da aber auf einen Sänger verzichtet wird, klingt das ganze etwas fad. Ich bin durchaus ein Freund instrumentaler Klänge, aber der sogenannte Stoner Rock von 35007 gibt ohne Gesang einfach zu wenig her. Andere, wie z.B. Chris Harten von den SUNZ OF CHROME, war aber der Ansicht, dass das ne supergeile Show gewesen sei. Gerockt haben sie auf jeden Fall. Vor allem die Videoshow auf der Leinwand im Hintergrund war vom feinsten. Die erste halbe Stunde kam ich mir vor, wie auf irgendeinem Trip. Irgendwann bemerkte ich, dass ich noch nicht einmal auf die Band geguckt hatte, meine Augen klebten an den Bildsequenzen, die sich in rasender Geschwindigkeit und passend zu Musik veränderten und ineinander übergingen. Mmmh, vielleicht ist das so eine Art Ersatz für den Gesang. Also beeindruckt war ich schon. Das nennt man wohl Flash ohne Drogen. [ab]

Ebbot - charismatic vocalist of The Soundtrack Of Our Lives
 
Ebbot Lundberg – the charismatic vocalist of Swedish cult band The Soundtrack Of Our Lives – live on stage
 

Da ich die Band THE SOUNDTRACK OF OUR LIVES kaum kannte außer vom Namen und sie schon ordentlich Vorschusslorbeeren geerntet hatten, war ich natürlich schon sehr gespannt auf diese Band. Wie immer wurde die Realität meinen Erwartungen nicht gerecht oder andersherum. Da mir eine tiefgreifende Kenntnis von dieser Band fehlt kann ich auch nicht einschätzen ob die Realität positiv oder negativ war. Nur halte ich persönlich einen Aufguss der Musik der Sechziger, den die sechs "alten" Schweden spielten, für unnötig. Aber die Geschmäcker sind natürlich verschieden und man kann TSOOL auch nicht vorwerfen schlechte Musik gemacht zu haben. Ganz im Gegenteil. Für dieses Genre war die Musik sehr psychedelisch und groovy und einen guten Showteil bot der Sänger Ebbot Lundberg der mit einem neutestamentlichen Gewand und Jesusbart die Menge einheizte. [rs]

Gegen 2:30 nach langer Umbauwartezeit kamen dann endlich die Headliner MOTORPSYCHO auf die Bühne und legten gleich in einem rasanten Tempo los, als ob sie die verloren gegangene Zeit des Umbaus wieder aufholen wollten. Zu meiner Begeisterung stellte ich fest das sie gleich mit einem Song von "Timothy´s monster" anfingen und auch danach ein paar alte Kracher parat hatten. Danach leider kam doch eine Flut von neuen Liedern aus dem Album "Phanerothyme" und die Seventies geschwängerten Soli, vor denen wir uns angeblich ja nicht fürchten mussten, wurden wieder ausgepackt. Trotz dieser kleinen Kritik muss man MOTORPSYCHO doch bescheinigen eine absolute Liveband zu sein. Es ist immer wieder ein Erlebnis zu hören wie bekannte Songs live anders von dieser Ausnahmeband umgesetzt werden. Also es heißt warten bis zum nächsten MOTORPSYCHO Konzert. [rs]

Andreas Bock [ab] / Ravi Srikandam [rs]