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Interview with the band before the third Popkomm-gig
in August '96
taken from the German
HC-fanzine
OX #25 / 1996.
German. Article found in the depths of the mighty Stickman archives.
Thanks to Jeanette!
Vor ihrem Auftritt im Kölner Luxor sprach ich mit den Norwegern, hatte aber nicht den Nerv,
mir das Konzert am Abend anzuschauen: zu voll der Laden, zu unsympathisch der "wichtige"
PopKomm-Pöbel. Ich saß mit Bent (Bass & Gesang), Snah (Gitarre) und Gebhardt (Schlagzeug)
sowie diversen Flaschen Bier vor dem Luxor auf der Straße.
Wenn ich mich recht erinnere, sind Motorpsycho Ende der Achtziger im Kontext der
norwegischen Hardcoreszene entstanden.
Bent: Mehr oder weniger. In den späten Achtzigern gab es in Norwegen eine recht große
Punk- und Harcoreszene mit Bands wie SO MUCH HATE oder LIFE ... BUT HOW TO LIVE IT?, und
damals spielten wir oft im Blitz, diesem besetzten Haus in Oslo. Wir kannten zwar all die
Leute und Bands, aber waren nie so recht Teil dieser Szene, denn wir sind eine Generation
später dazugekommen.
Ach ja? Wie alt seid ihr denn?
Bent: Ich bin 27, die anderen auch, doch die "alten" Szeneleute sind jetzt so um die 30.
Die haben jahrelang in Deutschland den Boden bereitet für norwegische Bands, und von ihren
Kontakten profitieren wir jetzt. Als wir vor Jahren anfingen, in Deutschland zu spielen,
kannte wirklich jeder SO MUCH HATE und deshalb waren die Leute bereit, sich auf uns
einzulassen, obwohl sie uns noch gar nicht kannten.
Bis heute hat sich nichts daran geändert, daß norwegische Bands in der internationalen
Musikszene eher eine Exotenrolle spielen.
Bent: Stimmt, und für uns hat sich das eher positiv ausgewirkt. Denn wir klingen
überhaupt nicht wie die paar norwegischen Bands, die man vielleicht kennt, und so ist
jeder gezwungen, sich mit uns auseinanderzusetzen und kommt nicht mit billigen
Vergleichen davon. Und tatsächlich finden es nach wie vor viele Leute exotisch und cool,
daß eine Band wie wir aus einem Land kommt, wo sie eigentlich nur Eisbären und Schnee
vermuten. Unsere Herkunft hat uns in all den Jahren deshalb eher Vorteile gebracht
als behindert."
Ihr seid relativ jung, in einem eher punk- und hardcoredominierten musikalischen Umfeld
großgeworden und spielt doch Musik, die mehr nach Seventies klingt als nach den Achtzigern
oder Neunzigern. Wo liegen eure Wurzeln?
Bent: Im Heavy Metal der Achtziger. Wir liefen damals alle mit Dauerwellfrisuren und
Oberlippenbart rum.
Willst du mich verarschen?
Bent: Nein, ehrlich, wir sahen total scheiße aus mit unseren flaumigen Bärtchen, haha.
Zum Glück ist das alles aber schon lange her. Wir standen damals auf IRON MAIDEN, RAINBOW, KISS
und all solche Bands. Punkrock exisitierte nur ganz am Rande. Ich zog dann nach Trondheim
und fing an, bei einem Radiosender zu arbeiten, und das erweiterte natürlich meinen
musikalischen Horizont. Ich entdeckte die BUTTHOLE SURFERS, DINOSAUR JR. und SONIC YOUTH.
Diese Bands, die Metal-Einflüsse unserer Jugend und HÜSKER DÜ waren dann, noch bevor Grunge
zu boomen begann, das musikalische Fundament von MOTORPSYCHO.
Ist ja 'ne krasse Mischung.
Bent: Schon, ja. Den Metalkram hören wir natürlich schon seit Jahren nicht mehr - der steht
verstaubt im Plattenschrank, von KISS mal abgesehen, aber hat unzweifelhaft Spuren
hinterlassen.
Gebhardt: Wir haben immer wieder so Phasen, wo die alten Sachen durchdrücken. Neulich
etwa hatten wir 'ne KISS-Phase. Da habe ich alle Platten auf Tape aufgenommen und wir haben
die auf Tour im Bandbus zigmal durchgehört.
Bent: Oder wir machen eine Country & Western-Phase durch, wo wir wochenlang nichts
anderes hören. Unser Geschmack ist da extremen Schwankungen unterworfen.
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Bei dieser Bandbreite würde mich es aber schon interessieren, warum MOTORPSYCHO so klingen,
wie sie klingen, und nicht eine countrybeeinflußte Metalband sind.
Bent: Das ist eine Frage, welche musikalischen Elemente man sich von welcher Band holt.
Zum Beispiel habe ich beim Proben einen neuen Song im Kopf und verdeutliche den beiden anderen
meine Idee damit, daß ich sage, das müsse mit der Wildheit und Power von THE WHO gespielt werden,
aber gleichzeitig auch melodisch sein. Andere Bands dienen uns als Referenzpunkte, an denen
wir unseren eigenen Stil festmachen. Oder nehmen wir KISS. Musikalisch fand ich die nie
besonders toll, aber ihre Show war natürlich phantastisch. Bei vielen Bands sind es nur winzige
Details, von denen wir uns inspirieren lassen.
Interessant ist ja auch, daß Bands à la KISS meist erst nach zehn, fünfzehn Jahren, wenn
es sie schon längst nicht mehr gibt, zu Kultbands werden. Habt ihr einen Tip, welche heutige
Band dafür prädestiniert ist?
Bent: Nee, das ist sehr schwer zu sagen. Das hängt davon ab, was eine Band macht und wann
sie sich auflöst. Wenn sie ihren Zenit überschritten hat und anfängt peinliche Platten
aufzunehmen, stehen die Chancen schlecht. Ein Beispiel wären die ALABAMA KIDS aus den
Niederlanden. Die haben sich nach ihrem genialen dritten Album aufgelöst und sind auf
dem besten Wege, eine Legende zu werden.
Aha, und wann löst ihr euch auf?
Bent: Wenn es keinen Spaß mehr macht und wir das Gefühl haben, nichts mehr zu sagen
zu haben. Und Spaß macht es solange, wie man sich als Mensch und Musiker herausgefordert
fühlt, und Lust verspürt, neues auszuprobieren. Man muß die Sache interessant halten,
das ist der Schlüssel. Wenn man zu einer Karrikatur seiner selbst wird, ist es vorbei.
Ich zumindest will so nicht enden.
Das Problem ist aber wohl, daß viele Musiker dafür kein Gespür haben, und selbst
wenn sie erkennen, daß ihre Zeit vorbei ist, machen sie trotzdem weiter, weil sie nichts
anderes können.
Bent: Ich hoffe, daß wir in der Lage sein werden, diesen Punkt zu erkennen und die
Sache einfach hinschmeißen.
Snah: Wir machen seit unserer frühesten Jugend Musik und ich glaube, ich will
überhaupt nie mehr etwas anders machen. Wenn wir mit MOTORPSYCHO aber einen Punkt
erreichen sollten, an dem es mir keinen Spaß mehr macht, suche ich mir eben was neues.
Bent: Richtig, aber noch ist es nicht so weit.
Ihr seid ja eindeutig keine Band, die wie viele Punk- oder Hardcorebands eine konkrete
politische Botschaft hat.
Bent: Nein, und das ist auch nicht unser Ding. Bei uns steht sicher die Musik im
Vordergrund und ich habe keine Lust, mein Weltbild anderen Leuten aufzuzwingen. Meine
Texte sind eher allgemein gehalten, so daß sie jeder interpretieren kann, wie er will.
Dadurch kann jeder ein individuelles Verhältnis zur Musik aufbauen, was, denke ich, platte,
sloganhafte Texte verhindern würden.
Wenn man euch nicht kennt, könnte man euch für eine "normale" Rockband halten. Tatsächlich
bedeutet euch der DIY-Gedanke aber eine ganze Menge.
Bent: Absolut. Wir versuchen nach Möglichkeit alles selbst zu machen. Wir leben in
einer Stadt, die acht Stunden von Oslo, der musikalischen Hauptstadt Norwegens entfernt ist
und kümmern uns überhaupt nicht um irgendwelchen Rockbiz-Bullshit. Wir ziehen unser Ding durch,
ohne uns ständig umzuschauen, was die anderen so machen - und wenn das Ergebnis jemand Rock
oder Kunst oder sonst wie nennen will, ist das sein Ding. Uns ist das egal, wir hängen
nicht der Illusion nach, irgendwann Rockstars zu werden.
Andere Bands werden schwach, sobald die A & R-Leute der Majorlabels mit
ihren Schecks winken.
Bent: Wir haben schon zig Angebote bekommen, aber wir haben ganz klare Vorstellungen, was
wir wollen und was nicht, und das schreckt die meisten Labels schnell wieder ab. In Norwegen
haben wir einen Vertrag mit Sony, aber nur, weil die auf alle unsere Bedingungen eingegangen
sind. Wenn du im Musikbusiness nicht verdammt aufpaßt, wirst du über den Tisch gezogen, und
jeder macht mit dir, was er will. Deshalb stellen wir die Bedingungen und behalten so die
Kontrolle über unser Tun und unsere Musik.
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Snah: Ich finde, jeder Musiker hat diese Verantwortung für sich und sein Tun. Wenn du
soviel Zeit in etwas steckst, muß einem das einfach so viel wert sein, daß man genau aufpaßt,
was damit geschieht. Musik ist für mich mehr als eine Sache, die man produziert und dann verkauft.
Auf lange Sicht ist das auch sicher der bessere Weg, denn so behälst du deinen Wert. Außerdem
ist es ein gutes Gefühl zu wissen, daß man sich nicht blind an den Meistbietenden verkauft hat.
In Deutschland seid ihr auf Stickman Records.
Bent: Stickman Records ist unser Label außerhalb Norwgens. Sony in Norwegen zahlt für die
Studio-Aufnahmen, so daß alle Platten, die wir im Ausland verkaufen, schon im Plus sind. Das ist
ein ziemlich cooler Deal für uns.
Außerdem sind Rolf und Jeanette gute Freunde von uns, und auf dieser Basis läuft auch die
Zusammenarbeit. Wir vertrauen ihnen völlig, was uns sehr wichtig ist.
Euer Bandname ist eigentlich der Titel eines Russ Meyer-Films. Fandet ihr den nur cool oder
steckt mehr dahinter?
Bent: Der Name passt einfach perfekt zu uns: unsere Musik ist energiegeladen, dafür steht
Motor, und gleichzeitig aber auch verspielt und schräg und psychedelisch, wofür Psycho steht.
Der Name war einfach für uns gemacht. Es gibt aber auch eine Story dazu. Vor Jahren sind wir drei
nämlich mal nach London gefahren, und da lief in einem Kino ein Russ Meyer-Abend. Der erste Film
war "Faster Pussycat, Kill, Kill" - eine beschissene US-Band -, der zweite "Mudhoney" - eine coole
US-Band -, und der dritte schließlich "Motorpsycho".
Gab es nicht auch mal eine US-Band namens MOTORPSYCHOS?
Bent: Ja, aber als die in Erscheinung traten, hatten wir schon ein paar Platten gemacht, und so
gab es nie ein Problem. "Motorpsycho" ist einfach der perfekte Name für uns, obwohl wir an dem
Abend nicht im Kino waren, sondern uns schmuddelige 3D-Softpornos angeschaut haben, die auch noch
super-langweilig waren. Und ich muß gestehen, daß wir "Motorpsycho" dann auch erst letztes Jahr
zu Gesicht bekamen. Naja, ich fand den relativ schlecht, aber der Titel ist immer noch cool. Das
Problem mit Russ Meyer ist, daß es zwar langweilig ist, seine Filme anzuschauen, aber umso mehr
Spaß macht, anschließend darüber zu diskutieren. So ist es aber ja mit allen B-Movies.
Würdest du denn sagen, daß die gleichen Leute, die gerne über B-Movies diskutieren, auch das
typische MOTORPSYCHO-Publikum ausmachen.
Bent: Ich weiß nicht so recht, aber für viele Leute haben wir schon so einen gewissen
Kultstatus, von daher ist es schon möglich, daß es da Überschneidungen gibt. In Norwegen haben
wir zum Beispiel ein völlig gemischtes Publikum, von dreizehnjährigen Mädels bis hin zu
fünfzigjährigen Hippies ist da alles dabei. In Deutschland ist das etwas anderes, da kommen
Typen wie wir, Musikfans in den Zwanzigern eben.
Ihr seid Meister der stilistischen Variation: als ich vor Jahren euer "Demon Box"-Album
zu hören bekam, war ich überrascht, was für eine Bandbreite ihr abdeckt, ohne wie eine dieser
dämlichen Crossover-Bands zu wirken.
Bent: Ganz unbescheiden bin ich der Meinung, daß ein guter Song immer gut kommt, ganz gleich
wie man ihn spielt.
Gebhardt: Hast du mal unser Country & Western-Album gehört? Da haben wir ein paar
ältere Songs nur mit Banjo und Gitarre neu eingespielt, als Soundtrack für einen fiktiven
Spaghetti-Western. Das war zwar eine völlige Low Budget-Produktion, aber hat total Spaß gemacht.
Und obwohl die Songs in einem völlig anderen Stil gespielt wurden, kamen sie immer noch gut.
Einen guten Song erkennt man auch daran, daß er auch als Coverversion noch gut kommt. Habt
ihr derzeit irgendwelche Coverversionen im Programm?
Bent: Derzeit spielen wir "Heaven & Hell" von THE WHO und "Into The Sun" von GRAND FUNK
RAILROAD. Die Originale wird zwar kaum noch jemand kennen, aber darauf kommt es nicht an. Es
sind nämlich Songs, die zu uns passen und so klingen, daß sie auch von uns ein könnten.
Gebhardt: Auf den zweiten Album haben wir "California Dreaming" gecovert.
Bent: Ja, richtig! Und früher hatten wir auch "All Along The Watchtower" von Jimi Hendrix
im Programm. In Norwegen gibt es auch heute noch Leute, die das als Zugabe hören wollen. Außerdem
hatten wir schon JEFFERSON AIRPLANE, KISS und noch ein paar andere nachgespielt. Und natürlich
"New Day Rising" von HÜSKER DÜ für diese "Case Closed"-Compilation. Wenn uns ein Song gefällt,
versuchen wir, ob wir ihn spielen können. Derzeit arbeiten wir gerade an einem BYRDS-Song.
Kürzlich ist auf Musical Tragedies eine MOTORPSYCHO / ALICE COOPER-Split-7" erschienen. Auch
so ein Jugendheld von euch?
Bent: Mann, ja! Ist 'ne schöne Sache, der war echt mal ein großer Held für uns.
Live seid ihr ein verdammter Hammer. Es gibt keine Chance sich eurer Musik zu entziehen, und
so steht man meist da wie das Kaninchen vor der Schlange und schaut und lauscht.
Bent: Wir sind mit Sicherheit keine Tanzband, sondern eine Zuhörband. Meistens stehen
die Leute bei unseren Konzerten ruhig da und hören ganz konzentriert zu. Es würde nicht passen,
wild herumzuhüpfen, und das entspicht auch meiner Vorstellung von einem schönen Konzert.
Ich bevorzuge es, in Ruhe der Band zuzuhören und richtig in die Musik hineingesaugt zu werden,
mich von ihr wegtragen zu lassen.
Musik für den Geist statt nur für den Körper?
Bent: Auf jeden Fall mental, aber andererseits auch durchaus physisch. Wir versuchen die optimale
Kombination zu finden.
Bei euch gibt es aber nicht nur was zu hören, sondern auch zu sehen.
Bent: Ja, wir haben meistens noch jemanden dabei, der zu unseren Songs Videoinstallationen
auf den Bühnenhintergrund projeziert. Die sind eher unkonkret und "ambient" und beziehen sich nicht
auf spezielle Songs, aber verstärken trotzdem deren Wirkung. Ich finde diese Videoprojektionen
auch insofern angenehm, da sie von uns ablenken - wir sind nämlich von unserem Auftreten her eher
eine langweilige Band.
Gebhardt: Wir selbst bekommen eigentlich gar nichts davon mit, da alles hinter unserem Rücken
abläuft.
Ich muß zwar zugeben, SONIC YOUTH noch nie live gesehen zu haben, aber trotzdem erinnert ihr
mich bisweilen stark an die New Yorker, wie die vor acht, neun Jahren klangen.
Bent: Ich habe SONIC YOUTH auch noch nie live gesehen, aber gerade die "Daydream Nation"-Phase
hat uns doch sehr stark beeinflußt. Gerade was das Gitarrenspiel betrifft, sind die ein großes
Vorbild. SONIC YOUTH arbeiten mit völlig anders gestimmten Gitarren als sonst üblich. Dadurch
eröffnet sich eine ganz neue Welt. Normalerweise stimmt man eine Gitarre E-A-D-G-B-E, doch wenn
du die Reihenfolge änderst, stimmen natürlich die gewohnten Griffe nicht mehr und du stößt auf
ganz neue Akkorde und Harmonien. Wenn du dieses Spielchen mal beherrschst, klingt ein Song von
ganz alleine nach SONIC YOUTH.
Snah: Für mich sind neben SONIC YOUTH aber auch die ganzen Bands eine Inspiration, die man
unter dem Begriff "Krautrock" zusammenfasst, also etwa CAN oder TANGERINE DREAM, und natürlich
KRAFTWERK.
Bent: Das waren Bands, die ihre Ideen ganz frei von stilistischen Vorgaben und Einschränkungen
umgesetzt haben, und das versuchen wir mit unseren Mitteln auch.
Kann es sein, daß ihr ständig in Deutschland auf Tour seid?
Bent: Haha, ja, uns gefällt es hier und die Leute mögen uns. Aber wir spielen auch recht oft
in Holland und Italien und dem Rest von Europa. Diesen Winter aber fliegen wir erstmals nach
Australien. Wir haben von der norwegischen Regierung Geld aus irgendeinem Kulturförderungsetat
bekommen und werden deshalb ein paar Wochen dort auf Tour gehen. Ich bin echt gespannt: ein anderer
Kontinent, ein fremdes Land und Leute, die bisher kaum was von uns gehört haben. Außerdem kommen, von
AC/DC mal abgesehen, auch ein paar von uns sehr geschätzte Bands und Musiker aus Australien,
etwa RADIO BIRDMAN, BIRTHDAY PARTY, NICK CAVE, DIRTY THREE oder COSMIC PSYCHOS.
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Was waren die letzten Platten, die ihr euch gekauft habt?
Bent: Das "Meditations"-Album von John Coltrane. Natürlich auf Vinyl und in der
Originalpressung. Hat mich 50 Gulden gekostet, aber das war's mir wert.
Gebhardt: Äh, ich habe seit über einem Jahr keine Platte mehr gekauft. Vermutlich war das
letzte irgendeine Banjo-Scheibe.
Snah: "Islands" von KING CRIMSON aus den frühen Siebzigern, "Angel Egg" von GONG und
"Soundtracks" von CAN, letztere aber als CD, da das Vinyl nirgends mehr zu bekommen ist. Ich
freue mich schon, endlich nach Hause zu kommen und mir die Sachen anhören zu können.
Spielen Drogen bei eurer Musik eine Rolle?
Bent: Nein. Um Spacerock zu spielen, mußt du völlig clean und konzentriert sein. Wer glaubt,
mit Acid oder bekifft gute psychedelische Musik machen zu können, der liegt völlig daneben.
Aber außerhalb unserer Musik spielen Drogen und Alkohol natürlich durchaus eine gewisse Rolle.
Snah: Bei unseren ersten Touren in Deutschland dachte tatsächlich jeder, mit dem wir zu
tun hatten, wir seien eine Drogenband, und so wollten uns alle mit Spacecakes und so weiter
füttern.
In Kürze wird eine MOTORPSYCHO-7" auf Sympathy For The Record Industry erscheinen.
Bent: Das ist supercool für uns, denn zum einen adelt sowas, denn Sympathy ist echt ein
cooles Label, und zum anderen ist das unsere erste US-Veröffentlichung. Prinzipiell sind
unsere Sachen zwar in den USA erhältlich, aber praktisch kennt uns dort niemand. Aber wir arbeiten
daran. Andererseits sehen wir auch ganz realistisch, daß es in den USA Unmengen von Bands gibt,
wozu brauchen die da eine norwegische Rockband?
Apropos Rockband. Habt ihr denn so richtige Fans, die auch Autogramme wollen?
Bent: Hier nicht, aber in Norwegen gibt es immer wieder mal ein paar kleine Mädchen,
die ein Autogramm wollen. Aber das ist o.k., ich habe früher mal auch Autogramme gesammelt.
Ich hatte z.B. welche von TNT oder Paul Young - das hatte mir mein Cousin zu Weihnachten
geschenkt.
Joachim Hiller
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