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Knut Reiersrud: KLAPP
(1995, Kirkelig Kulturverksted/ARS 181)

Der an unzähligen Studio-Aufnahmen beteiligte Knut Reiersrud kann ohne Übertreibung als »norwegischer Ry Cooder« bezeichnet werden. »KLAPP« zeigt seine starke Blues-Prägung ebenso wie seine Offenheit für andere Kulturen: Gäste wie Alagi M'Bye, Juldeh Camara oder die Five Blind Boys Of Alabama garantieren einen farbenfrohen Rock-Cocktail zwischen Afro-Pop, Gospel und Soul.
Mal klingt das Ganze wie Jimi Hendrix, dann wider wie New Orleans-Brass, hawaiianischem Afro-Folk oder knuffigem Regae-Stomp. Übrigens: Knut brilliert nicht nur auf diversen elektrischen und akustischen Gitarren, sondern beherrscht auch Sitar, Saz, Oud und Lap-Steel. Hört Euch diesen Kerl unbedingt an!

Weitere empfehlenswerte CDs von Knut Reiersrud.   (peb)

Knut Reiersrud: Klapp
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Morten Abel: HERE WE GO ...
(2000, Virgin/EMI 24384.8440.2)

Einzigartig, außergewöhnlich - das sind Prädikate, die auf eine Vielzahl norwegischer Musikinterpreten zutreffen. Morten Abel bleibt diese Auszeichnung auch mit seinem zweiten Soloalbum noch verschlossen.

Nach dem Solodebüt »Snowboy« aus dem Jahre 1997 präsentiert sich »HERE WE GO THEN YOU AND I« als ein beinahe gelungener Versuch, lebhafte Gitarrenklänge charakteristisch norwegisch zu interpretieren. Exkursionen zum Brit-Pop führten zu einigen Glanznummern; allerdings verzettelt sich der stimmgewaltige Frontsänger der Gruppe This September When. Gleichwohl fanden Songs wie »Will you be my Lover« und »Tulipz« ihre Bestätigung in hohen norwegischen Chartsnotierungen. Abels musikalisches Repertoire ist sicher noch lange nicht erschöpft.   (rb)

Morten Abel: Here We Go ...


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AI Phoenix: LEAN THAT WAY FOREVER
(2002, Glitterhouse/Indigo 7564-2)

Für Musiker, denen das »Was« wichtiger als das »Wie« ist, hat man schon seit geraumer Zeit einen eigenen Genre-Begriff geprägt: Singer/Songwriter. Das Trio AI Phoenix zählt zweifellos zu den besten dieser Zunft. Es stammt aus Bergen - der Stadt, in der es bekanntlich am meisten regnet und die daher für melancholischen Slowrock geradezu prädestiniert erscheint.

Die verträumt-verhangenen Lieder über Robin Hood oder Cinderella erinnern mit ihrer düsteren Gemütlichkeit an die Cowboy Junkies oder Leonard Cohen, wobei die Phoenix-Instrumentierung mit Akkordeon, Orgel und Slide-Gitarren dennoch einzigartige Spuren hinterlässt. Musik, für Tage, an denen man lieber nicht ganz wach werden will.   (peb)

AI Phoenix: Lean That Way Forever


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Bigbang: FRONTSIDE ROCK'N'ROLL
(2002, WEA 0927.44425.2)

Wenn Gitarren dermaßen lustvoll mit einer alten Hammond B-3 um die Wette röhren, werden unweigerlich Erinnerungen an die »Good Ole Seventies« wach: Räucherstäbchen und Joints, Batikhemden und Parkas, und natürlich Blues-getränkter Rock à la Free, Led Zeppelin, Traffic oder Blind Faith.

Auch wenn es das Osloer Trio nicht gern hören wird: Bigbang fabrizieren waschechten Retro-Rock, der sich eindeutig auf die britischen Originale zurückführen lässt. Chef-Komponist, Gitarrist und Sänger Øysten Greni stört das jedoch kein bisschen: »Wir spielen einfach, was uns Spaß macht«. So wird das Album zu einer lustvollen Zeitreise zurück in eine Rock-Epoche, als Ehrlichkeit noch groß geschrieben wurde.   (peb)

Bigbang: Frontside Rock'n'Roll


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Euroboys: GETTING OUT OF NOWHERE
(2000, Virgin/EMI 8.50150.2)

Auch wenn man in Norwegen noch am Sinn der EU-Mitgliedschaft zweifelt - die Euroboys schreiten derweil auf ihrem dritten Album mit kratzbürstig-frechem Garagenrock forsch Richtung Kontinent voran.

No-Future-Songtitel wie »Dirty Hole«, »Smash It To Pieces« oder »Needle Park« sagen eigentlich schon alles: Die Wurzeln des Quintetts liegen bei frühen Punk-Rabauken wie Iggy Pop und den Stooges oder MC5, können diesen aber bei weitem nicht das Wasser reichen. Denn dazu zeigen sich die Euroboys einfach zu stark gezähmt. Unerwartet und durchaus hörenswert kommt allerdings das als psychedelische Schnulze getarnte »Scarborough Fair« daher - wer erinnert sich noch an das Original von Simon & Garfunkel?   (peb)

Euroboys: Getting Out Of Nowhere


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William Hut: ROAD STAR DOOLITTLE
(2002, Rec90/Cargo RID046)

Heute schon traurig gewesen? Dann wird es höchste Zeit! Denn William Hut gibt sich alle Mühe, gefühl- und taktvoll unsere Niederlagen wie Sehnsüchte aufzugreifen und uns in die Tiefe unseres Seelenlebens eintauchen zu lassen.

Sonst Leadsänger der eher entschlossenen »Poor Rich Ones« enthält sein Solo-Debüt ein knappes Dutzend Songs der herzzerweichenden Sorte. Sparsam instrumentiert singt er: »I'm safe when I'm Sleeping«. Und zu Textzeilen wie »Let Me Go, But Hold Your Arms« lässt er im Hintergrund milde die Geigen kreisen und die Gitarrenakkorde ergeben perlen. Daheim in Norwegen hat man ihn als die männliche Variante von Nina Persson (Cardigans) beschrieben. Das ist gar nicht so verkehrt. Nur dass Männer, wenn sie einmal aus sich heraus treten, so unendlich verletzlich sind.   (fk)



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Kings Of Convenience: QUIET IS THE NEW LOUD
(2001, Virgin/EMI)

»Es ist gut, Musik zu machen, die man hört, wenn man traurig ist«, verraten Eric Glambek Boe und Erland Oye aus - woher sonst? - Bergen. Und sie wissen, dass die Ruhe - gut inszeniert - bisweilen mächtiger und lauer klingt als phonstarke Rockorgien und geballte Fäuste.

Kings Of Convenience erinnern an die großen Folk-Combos der Vergangenheit, wie etwa Simon & Garfunkel oder Crosby, Stills, Nash & Young. Auch ein wenig Einflüsse der frühen Joni Mitchell oder Burt Bacharachs Easy-Listening-Mentalität dringen durch, ohne freilich je diesen das Wasser zu reichen. Macht nix: Diese Scheibe verwöhnt mit schmeichelnden Songs, trefflichem Satzgesang, viel akustischen Gitarren und Streichern, Klavier und Trompete, und und und ...
Was will man mehr?   (peb)

Kings Of Convenience: Quit


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Sondre Lerche: FACES DOWN
(2002, Virgin/EMI 811020)

Seltsam vertraut erklingt das Debüt des Norwegers. Klar - derart eigenwilliger und Eighties-orientierter Pop erinnert an Beck, die Kinks, Elvis Costello oder Steely Dan. Da Sondre Lerche aber bei der Aufnahme dieses Debuts gerade mal 19 Jahre alt ist, kann er mit dieser Musik nicht aufgewachsen sein, doch seine Begeisterung für diese Epoche wirkt echt.

Außerdem mogeln sich zwischen die schmissigen Retro-Melodien und fachgerecht arrangierten Streicher immer wieder nicht ganz stilechte und recht hartkantige Noise-Gitarren, die beweisen, dass der schmächtige und frühreife Lerche eben doch ein Kind unserer Zeit ist. Eine große musikalische Zukunft scheint ihm gewiss.   (peb)

Sondre Lerche: Faces Down


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Madrugada: INDUSTRIAL SILENCE
(1999, Virgin/EMI 8.48181.2)

Als kämen sie aus den Staaten. Schon der erste Song »Vocal« startet mit Gitarren-Akkorden, die wie geschaffen sind für das Kino, für Cinemascope und stimmungsvolle Bilder von einem schweigsamen Neo-Cowboy in der Steppe.

Unvermittelt fühlt man sich an den Pathos der Doors erinnert und an den zartbitteren Romatizismus von Chris Isaak oder Nick Cave. Oder eben an »New Country«-Heroen wie Whiskeytown und Wilco, dessen Ex-Gitarrist Bob Egan hier mitspielt. Nur - Madrugada kommen aus Stokmarkenes, einem kleinen Fischerdorf auf den Vesterålen. Und dort passt diese klagende, von gelegentlichen Rock-Ausbrüchen durchsetzte Musik auch wieder hin.

Weitere empfehlenswerte CDs von Madrugada.   (peb)

Madrugada: Industrial Silence


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Magnet: QUIET & STILL
(2002, Rec90/Cargo Rid040)

Hinter Magnet steckt der aus Bergen stammende Even Johansen, der zum Zewitpunkt dieser Aufnahme im schottischen Dumfries lebte und schon mit seinen Bands Chocolate Overdose und Libido internationale Erfolge feierte. Sein Solo-Debüt, das er tatsächlich komplett allein eingespielt hat, komponierte er laut eigenen Aussagen am Küchentisch, doch zur Aufnahme reiste er dann doch lieber in seine norwegische Heimatstadt.

Die Mischung aus schottisch/westnorwegischem Klima hat ihre Spuren hinterlassen, denn heraus kam melancholisch-melodischer Rock, versetzt mit einem guten Schuss introvertiertem Folk und vorgetragen mit liebenswerter Singer-Songwriter-Ernsthaftigkeit. Anspieltipp: das an Neil Youngs Lässigkeit erinnernde »Dancing In The Moonlight«.   (peb)

Magnet: Quiet & Still


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Midnight Choir: AMSTERDAM STRANDED
(19999 Gliterhouse/Indigo GRCD468)

Weltschmerz verarbeiten und abtauchen in die Dunkelkammer der eigenen Seele. Nichts ist dazu als Begleitung geeigneter als die Melancholische dieses norwegischen Rock-Trios: Wer Spaß an der Tonkunst der Walkabouts hat und noch Musik für die kalten Tage sucht, wird hier fündig. Diese Parallele kommt nicht von ungefähr, denn Chris Eckman - der Kopf der Walkabouts - fungierte hier als Produzent.

Besonders Paal Flaatas wandelbare und weiche Stimme füllt die Songs mit Seele - gleich, ob nur seichte Instrumentalbegleitung mit Schlagzeug und Piano oder mächtige Verstärkung durch ein Streicherorchester. Ist es überzogen, z.B. das achtminütige »Harbour Hope« als Epos zu bezeichnen? Sicher nicht. Ein heißer Tipp für alle melodieverliebten Moll-Fanatiker, denen Musik nicht langsam genug sein kann.  (bre)

Midnight Choir: Amsterdam Stranded


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Motorpsycho: IT'S A LOVE CULT
(2002, Stickman/Indigo)

Mit schöner, beinahe jährlicher Regelmäßigkeit lassen Motorpsycho wieder von sich hören und schaffen es dennoch, sich immer wieder neu zu erfinden. Im großen und ganzen brät das Trondheimer Trio Rock, aber dann?

»Überwagner Or A Million Bubbles In M Mind« (was für ein Titel!) etwa rollt als knalliger Progrocker an – Stones meets Michael Rother. »Carousel« schraubt sich von psychedelischer Streicher-Träumerei zu orgiastischem Gitarrenriff-Werk à Led Zeppelin empor. »What If« schließlich kombiniert Burt-Bacharach-Flair mit Fieps-Orgeln und straffen Pink-Floyd-Bläsern. Motorpsychos Wurzeln liegen also ganz klar in den Siebzigern, doch schon längst ist daraus ein eigener kräftiger Stamm mit recht exotischen Blüten erwachsen.   (peb)

Motorpsycho: It's A Love Cult


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Savoy: MOUNTAINS OF TIME
(1999, Savoy/EMI 22050.2)

Hinter Savoy steckt Paul Waaktaar-Savoy von der norwegischen Simpelpop-Institution A-ha und dessen Frau Lauren Savoy. Ihr drittes Album entpuppt als mehr oder weniger geglückte Inkarnation der späten Beatles: Härtere Nummern wie »Man In The Park« reiten elegant auf der Brit-Pop-Welle. Wenn die Filmemacherin Savoy wie in den sommerlichen Gute-Laune-Numern »Star« und »Grind You Down« jedoch das Mikro übernimmt, lassen die Bangles mehr als nur deutlich grüßen.

Die Angetraute des A-ha-Chefs hält sich aber glücklicherweise im Hintergrund, denn man soll kindlich-naiven Dilettantismus bekanntlich nicht übertreiben. Insgesamt erinnert das Paar an die musikalisch ungleichen Züge von Paul und Linda McCartney, ohne deren Potential zu erreichen.   (peb)

Savoy: Mountains Of Time


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Seigmen: TOTAL
(1995, Voices Of Wonder/Indigo 01569833302)

Wenn progressiver Rock als »sauer« und meditative Passagen als »süß« gelten, hat Seigmen den perfekten Bandnamen gewählt. Die Rocker beziehen sich auf den eigenwilligen Geschmack der norwegischen Gummibärchen - der nämlich ist so süß-sauer wie ihre mit nordischer Schwermut gepaarten sphärischen Klänge.
Wesentlichen Anteil an der melodischen Melancholie hat Alex Møklebusts deklamatorischer Gesang. Gemeinsam erzeugen die Metal-Rocker Klangwelten, die - trotz Gitarren-noisiger Handschrift - an ein Gebet oder eine Ode erinnern.
Leider hat sich die Band 1999 aufgelöst. Die Nachfolge mit veränderter Besetzung rockt weiter, kurzfristig als »Flirt«, jetzt unter dem vielversprechenden Namen »Zeromancer«.

Weitere CDs von Seigmen.   (bre)

Seigmen: Total


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St. Thomas: I'M COMING HOME
(2002, City Slang/Labels Germany 811520-2)

Thomas Hansen tat recht daran, sich den Künstlernamen St. Thomas zu erteilen. Schon seine Debüt-CD »MYSTERIOS WALKS« bot eine Handvoll überraschend schlichter Songs, wie man sie nur von liebeskranken Cowboys erwartet. Doch nun ist er mit »I'M COMING HOME« ein beträchtliches Stück weiter gekommen: Präziser, dichter, verständlicher sind seine Stücke geworden. Und noch grandioser sein schüchterner, leicht jauliger Neil Young-Gesang!

Was für Lieder voller zerbrechender Sehnsucht und schmerzender Verzweiflung! Geradezu ergeben schrammelt dazu die Gitarre, findet sich hier und da eine klangende Mundharmonika; eine wimmernde Fiedel und die Drums halten so knapp wie möglich das Tempo. Das alles in gerade mal sieben Tagen eingespielt. So muss es auch sein.   (fk)

St. Thomas: I'm Coming Home


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Verschiedene: THIS IS NORWAY
(2002, Rec90/Cargo RID050)

Wenn ein Label ein Übersichtsalbum anbietet, erhält man die einmalige Chance, in die firmeneigenen Schatzkammer zu blicken - und stößt entweder auf gähnende Leere oder entdeckt reiche Beute. Letzteres gilt für die CD »THIS IS NORWAY« des norwegischen Rec90-Labels.

Norwegens Bob Dylan St. Thomas mit seiner leicht näselnden Stimme kommt ebenso zum Zuge wie die fröhlich-zierliche Girls-Band Ephemera. Der melancholische William Hut findet sich ein neben den Psychorockern von Sister Sonny, und auch die Elektro-Jazzer von »Jaga Jazzist« darf man kennen lernen. Auffällig: Viele der insgesamt sechzehn Beiträge entpuppen sich als schlichte, unprätentiöse Lieder mit Hand und Fuß. Fazit: Ein gelungenes Album, dass neugierig macht und zugleich ungeduldig auf bevorstehende Einzelwerke warten lässt.   (fk)

Verschiedene: This Is Norway


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Zeromancer: EUROTRASH
(2001, EastWest/Warner 0927-41009-2)

Zeromancer entstanden aus der Gothic-Kapelle Seigmen, doch nun betreibt das Quintett amerikanisch geprägten, fast schon Pop-lastigen Industrial-Mainstream. Mit Songs wie »Chrome Bitch«, »Plasmatic«, »Raising Hell« oder »Germany« (!) zeichnen Zeromancer eine zutiefst depressive Cybergesellschaft, die gewisse Parallelen zu ihren teutonischen Kollegen Rammstein aufweist.
Die silber-weiß verpackte Plastikwelt der Norweger zielt somit auf Massentauglichkeit und übersieht dabei bisweilen, dass auch brachiale Riff-Power ohne richtig neue Ideen schwer überzeugen kann. Selbst die ruppig-rüde Version des Ohrwurms »Send Me An Angel« rettet da nur wenig.

Weitere empfehlenswerte CDs von Zeromancer.   (peb / br)

Zeromancer: Eurotrash




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