ABSCESS - through the
cracks of death
ANDERSON, LAURIE - live at
town hall
BELA B. & THE TIKIWOLVES
feat. GARY 'O' WOLF - you'll never walk alone
BUBONIX - ...from
inside
DEAD TO FALL
- everything i touch falls to pieces
DIAMOND DOGS - too much is
always better than not enough
DISHARMONIC ORCHESTRA -
ahead
DUPLAIX,
VIKTER - international affairs
4LYN - neon
GAMITS, THE -
rose harbour anthems
HATE ETERNAL - king of all
kings
HIGHSCORE -
unsuspecting actors in a bad soap opera
HOOVERPHONIC - presents
jackie cane
INCHTABOKATABLES, THE -
ultimate live
KATAKLYSM - shadows and dust
MASKED ANIMALS,
THE - sideshow pleasure
MESHUGGAH - nothing
MESSIAH'S KISS - prayer for
the dying
MOB RULES
- hallowed be thy name
MOPAD - elektrorocker
MORNING AGAIN - hand of
the martyr
MOTORPSYCHO - it's a love
cult
NARTZ, THE -
extended play
PLUS
NOMINATION, THE - the plus nomination
PSYCHOPUNCH - the pleasure
kill
RAGING
SPEEDHORN - we will be dead tomorrow
RAWSIDE - the police terror
& vkj compilation
SAXON - heavy metal thunder
SCHNEIDER TM -
zoomer
SHATTERED
REALM - broken ties... spoken lie
SILVER - dream
machines
SNAPCASE - end
transmission
STAHLHAMMER-
eisenherz
STINKING
POLECATS - a song for your boyfriend
TEN FOOT POLE - bad mother
trucker
THRESHOLD
- critical mass
U.F.O. - sharks
UNSUNG ZEROS - moments from
mourning
V/A -
strange works vol.2
V/A - waste of mind's pro
punkrocker vol. 1
YNGWIE J. MALMSTEEN'S RISING
FORCE - attack
ABSCESS - through the cracks of death CD
peaceville / snapper /
spv
chris reifert und danny coralles waren schon zu lebzeiten ihrer legendären
hauptband AUTOPSY bei einem anderen projekt aktiv: ergänzt um clint bower
prügeln sie sich nun seit mittlerweile drei alben und zahllosen ep's unter dem
namen ABSCESS durch ihre kalifornische heimat. und in dem als schwer konservativ
geltenden bundesstaat sollte auch der neue longplayer "through the cracks of
death" für ordentlich aufsehen sorgen. schließlich glänzt die scheibe nicht nur
mit dem altbekannten "offensive artwork", auch tracktitel wie "raping the
multiverse" oder "tomb of the unknown junkie" sprechen eine deutliche spache.
dabei geht das potrauchende trio diesmal eine ganze ecke songdienlicher zu
werke: "mourners will burn" hat einen richtigen mitgröhlrefrain und ergänzt den
splatterdeath von ABSCESS mit ein paar fett groovenden stoner- bzw. doomriffs.
mit derlei abwechslungen oder den chaotisch-melodischen soli ist dafür gesorgt,
dass der elf songs umfassende leichenschmaus nicht langweilig wird. auch die
produktion von "through the cracks of death" kann sich - gerade im vergleich zu
früheren releases - gut sehen lassen. so richtig zünden wird der ABSCESS-sound
meiner meinung nach aber erst auf der bühne, wo sich die kalifornier hoffentlich
diesen winter blicken lassen werden. (43:45) http://www.peaceville.com/
>>
gore-/deathmetal [michi, september 02]
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ANDERSON, LAURIE - live at town hall Do-CD
nonesuch / warner
"live at town hall" ist in vielerlei hinsicht ein außergewöhnliches album
geworden. beginnend damit, dass LAURIE ANDERSON zweifellos zu den
interessantesten künstlerinnen unserer zeit gehört. die art und weise, in der
sie ihre geschichten vorträgt, verschafft ihr eine sonderstellung neben
renommierten künstlern wie TOM WAITS oder NICK CAVE. in diesem zusammenhang
macht auch das besondere grußwort an LOU REED in den credits dieser
veröffentlichung sinn. neun der 23 enthaltenen stücke stammen vom album "life on
a string". doch es sind besonders die interpretationen älterer songs, die
begeistern können. "let x=x" beispielsweise, in der ANDERSON ihre stimme mit
einem vokoder verfremdet. sie selbst spielt auch hier violine und keyboard.
unterstützung - damit komme ich zu einer weiteren außergewöhnlichkeit - kommt
dazu erstmals von einer band: skuli sverrisson am bass, peter scherer am
keyboard und der großartige jim black, der sich für analoge und digitale
rhythmusarbeit verantwortlich zeichnet. kaum verwunderlich, dass die musik in
diesem kontext eine ganz neue dimension bekommt. neben einigen umarrangierungen
kam es sogar zu improvisationen. deshalb ist "live at town hall" vielleicht auch
besonders für diejenigen interessant, die den backkatalog samt studioaufnahmen
ihr eigen nennen. mit "poison" und "puppet motel" finden sich hier übrigens auch
zwei stücke aus der kollaboration mit BRIAN ENO. das datum der aufnahmen macht
klar, dass dieses konzert kein gewöhnliches gewsesen sein kann. in den
beiliegenden linernotes schreibt ANDERSON sehr persönlich über die besonderen
umstände, unter welchen das album entstanden ist. dank der qualität der
aufnahmen kann man als hörer an der besonderen stimmung dieses abends teilhaben.
passend dazu erscheint "live at town hall" in einer außergewöhnlich stilvollen
aufmachung, die der veröffentlichung auch optisch voll und ganz gerecht wird.
(37:42) (57:27) http://www.wbjazz.com/
>> jazz / songwriterin [michi, september 02]
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BELA B. & THE TIKIWOLVES feat. GARY 'O' WOLF - you'll never walk alone
MCD/12"
bitzcore / indigo
die aktuelle single des ÄRZTE-drummers ist die offizielle hymne des 'fc st.
pauli'. nachdem dieser verein letzte saison in die 2. liga abgestiegen ist und
in den drei bisherigen spielen 0:6 (lübeck), 1:4 (ahlen) bzw 0:4 (frankfurt)
verloren hat, ist diese unterstützung auch dringend notwendig. auf der single
befindet sich der titelsong, der übrigens in den 40'ern für das musical
"carousel" komponiert wurde, in vier versionen. je zwei davon in englisch und
deutsch, letzterer persönlich übersetzt von herrn BELA B. dazu kommt noch "dusty
crown", das schon auf dem "der fc st. pauli ist schuld, dass ich so bin"-sampler
zu finden war. musikalisch ist die coverversion von "you'll never walk alone"
für BELA B.-verhältnisse sehr getragen, aber eben - worauf es hier schließlich
wirklich ankommt - stadiontauglich. ÄRZTE-fans können getrost auf den kauf der
scheibe (die übrigens in einem schicken digipak geliefert wird) verzichten, 'st.
pauli' anhänger sollten dagegen zugreifen... denn welcher andere verein kann
schon mit solch prominenten unterstützern aufwarten? (fortuna düsseldorf???)
(16:11) http://www.bitzcore.de/
>> punkrock [chrissi, september 02]
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BUBONIX - ...from inside CD/LP
eigenvertrieb
ein richtig erfrischendes hardcore-brett landete von den mir bisher
unbekannten BUBONIX auf meinem schreibtisch. "...from inside" ist der erste
longplayer der combo aus limburg, die schon durch einige ep's und shows mit
LEATHERFACE, RIVAL SCHOOLS und D.O.A. auf sich aufmerksam machen konnte. das
titelstück erinnert zu beginn an eine mischung aus REFUSED's "new noise" und
hüpfcore der marke RYKER'S. glücklicher weise setzt der fünfer bei seinen songs
nicht auf prolliges rumgemosche, sondern hat im entscheidenden moment ein paar
feine melodien in der hinterhand ("clip"). eben diese vielseitigkeit ist es, die
die BUBONIX aus dem punkcore-einheitsbrei hervorhebt. die jungs bauen problemlos
oldschool-parts neben modernes midtempo-riffing, nur um im nächsten moment
wieder straight nach vorne zu preschen ("quick"). die mal deutsch mal englisch
gehaltenen texte drehen sich um punktypische themen (damit meine ich politik und
keine saufparolen!) und greifen hin und wieder auch private angelegenheiten auf
- von tough-guy gehabe keine spur. das ganze kommt in einer schicken aufmachung
mit allen texten und sollte über die gängigen mailorder zu beziehen sein.
empfehlung! (40:10) http://www.bubonix.de/
/ http://www.livekult-tours.com/
>> hardcore [michi, september 02]
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DEAD TO FALL - everything i touch falls to pieces CD
victory /
connected
dieser fünfer aus chicago konnte bereits mit seinem tack auf der letzten
"victory style"-compilation für aufsehen sorgen. nun endlich liegt der erste
longplayer von DEAD TO FALL vor und es ist schwer zu glauben, dass es sich
hierbei tatsächlich um ein debutwerk handeln soll. "everything i touch falls to
pieces" bietet deathmetal-lastigen hardcore par excellance, der sich sowohl
technisch als auch von den intensität her mit den großartigen labelkollegen
DARKEST HOUR messen lassen kann. zumal die band ebenfalls auf die typischen
skandinavischen gitarrenharmonien der marke AT THE GATES zurückgreift und sich
bei songs wie "like a bullet" hinter dem tonnenschweren soundkostüm fast poppige
melodien ausmachen lassen. dabei ist die stimmung dieser elf songs irgendwo
zwischen purer verzeiflung und dramatischer melancholie anzusiedeln, was sich in
den prägnanten texten von sänger jonathan hunt bestätigt. der silberling steckt
dazu in einem hüschen artwork irgendwo zwischen anmut und ekel, und wird so dem
facettenreichen gesamtbild von DEAD TO FALL gerecht. "everything i touch falls
to pieces" ist ein bemerkenswerter einstand in die musikwelt und sollte das
material auf der anstehenden tour auch nur annähernd so überzeugend wie auf dem
longplayer dargeboten werden, dürfte dem quintett eine rosige zukunft
bevorstehen. (38:35) http://www.deadtofall.com/ / http://www.victoryrecords.com/
>> deathmetal-core [michi, september 02]
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DIAMOND DOGS - too much is always better than not enough CD
feedback boogie / zomba
nach der PSYCHOPUNCH-scheibe flattert uns diese woche schon die zweite tomas
skogsberg-produktion ist haus. dabei lassen sich musikalisch sogar ein paar
ähnliche anhaltspunkte finden. der prominent besetzte achter weiß sich mit bobba
fett von den HELLACOPTERS und darell bath (UK SUBS) sowie einigen anderen
nämlich ebenfalls im punkrock verwurzelt, schlägt auf "too much is always
better..." aber einen etwas anderen weg ein. die musik der DIAMOND DOGS ist
verwurzelt im ursprünglichen rock'n'roll, an dessen gründungsvätern ROLLING
STONES und MC5 besonders sänger sulo einen narren gefressen haben dürfte. doch
auch die instrumentale unterstützung seiner sieben kollegen könnte authentischer
kaum sein. "sad to say i'm sorry" atmet mit seinem honky-tonk-piano denn auch
deutlich den spirit der frühen siebziger, während "somebody elses lord" auch das
fantastische aktuelle SOLOMON BURKE-werk bereichert hätte. "too much is always
better..." limitiert sich aber keineswegs auf balladeskes material, sondern kann
beispielsweise im opener "charity song" durchaus auch im uptempo begeistern. die
DIAMOND DOGS sind im aktuellen wust von garagerock-act so etwas wie eine
blühende oase. die vielseitigkeit dieses albums ist gleichzeitig auch sein
größter pluspunkt und macht die zwölf songs zu einer der angenehmsten
überraschungen aus skandinavien dieses jahr. (37:45) http://www.diamonddogs.info/ / http://www.feedbackboogie.nu/
>>
roots-rock [michi, september 02]
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DISHARMONIC ORCHESTRA - ahead CD
nuclear blast / eastwest
erinnert sich noch jemand an "expositionsprophylaxe"? egal, ist ja auch schon
ein paar jährchen her. viel wichter: DISHARMONIC ORCHESTRA sind wieder da. das
mag einen nicht unbedeutenden teil der leserschaft erstmal kalt lassen,
schmälert die qualität dieser rückkehr jedoch nicht. ergänzt um herwig zamernik
(NAKED LUNCH) melden sich die beiden kreativen köpfe klopf und messner auf die
denkbar unpeinlichste methode zurück: anstatt eine detailgenaue reproduktion
ihrer thrashigen früh-neunziger werke zu versuchen, öffnete man sich ganz
ungezwungen den eigenen erfahrungen und einflüssen. die sind vor allem
elektronischer natur, was schon im opener "plus one" deutlich wird. das
erstaunliche dabei: im resultat wirkt die verquickung von metal und
klangtüftelei weder unprofessionell noch aufgesetzt: ein song wie "nine9nine"
enthält dadurch sogar eine ganz neue dimension und mausert sich so schnell zum
lieblingsstück auf "ahead". keine angst, alte fans werden nicht einfach
verprellt: unter den 13 stücken findet sich genügend material, das - wenn auch
nicht derart fett produziert - auf dem 94'er vorgänger "pleasuredome" seinen
platz gefunden hätte. die synthese aus alt und neu funktionierte jedenfalls
selten so überzeugend wie hier. ob DISHARMONIC ORCHESTRA damit wieder ihren
alten kultstatus einnehmen können bleibt dabei fraglich. gönnen würde ich es
ihnen nach diesen aufnahmen aber definitiv. (47:48) http://www.disharmonic.com/ / http://www.nuclearblast.de/
>> metal [michi, september 02]
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DUPLAIX, VIKTER - international affairs CD
warner
es ist keine leichte aufgabe, anhand einer nur halbvollständigen
presseversion das album eines interpreten zu beurteilen. in diesem fall sind
acht ausgewählte songs enthalten, auf deren basis die folgende rezension
stattfinden soll. VIKTER DUPLAIX, der im frühjahr übrigens eine scheibe für die
legendäre "dj kicks"-serie kompiliert hatte, beschreitet auch auf seinem
debutalbum eigenwillige pfade. der song "what we want" beispielsweise hat mehr
pop, als man dem eigentlich aus der elektroszene stammenden künstler zugetraut
hätte. besonders deutlich wird diese tatsache, wenn DUPLAIX singt. mit einer
stimme, die nicht zu unrecht als eine mischung aus SEAL und STING
charakterisiert wird, drückt er den tracks seinen individuellen soul-stempel
auf. aber "international affairs" ist auch geprägt von kollaborationen. 4 HERO,
früher auf drum'n'bass-pfaden wandelnd, sind bei einigen tracks des albums
präsent. dabei ist von den wurzeln der formation kaum mehr etwas zu hören.
latin, nu-jazz und hiphop bilden das (nicht selten minimalistische) grundgerüst
der songs. empfehlenswert ist VIKTER DUPLAIX erstlingswerk also besonders für
diejenigen mit einem breitgefächerten musikgeschmack - toleranz ist besonders im
hinblick auf die nicht selten sehr kommerzielle marschrichtung der tracks
erforderlich. andererseits: DUPLAIX ist nicht umsonst für den grandiosen sound
der erfolgsalben von ERYKAH BADU, BILAL, D'ANGELO und JAMIROQUAI verantwortlich.
die technischen fähigkeiten des künstlers sind beachtlich und so mancher
hobbyproduzent dürfte nach genuss dieser tracks seine tätigkeit an den nagel
hängen wollen. DUPLAIX ist perfektionist, und das hört man seinem debutalbum
auch an. ob das nun ein vor- oder nachteil ist, mag jeder für sich entscheiden.
die scheibe erscheint in limitierter erstauflage übrigens im digipak mit
bonustracks. http://www.victerduplaix.de/ / http://www.wea.de/
>> elektropop
[michi, september 02]
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4LYN - neon CD
motor / universal
die deutschen numetal-senkrechtstarter dürfen ruhigen gewissens als phänomen
betrachtet werden. denn während die presse nicht müde wird, über attitüde und
musik des vierers zu spotten, spricht der erfolg eine andere sprache. so konnte
sich das debutalbum sowohl in diskotheken als auch in den charts behaupten, von
den frenetisch gefeierten liveshows ganz zu schweigen. vielleicht verdienen 4LYN
also eine ganz andere herangehensweise? auch auf dem neuen longplayer gibt es
jedenfalls genügend kritikpunkte, allen voran die nach wie vor kaum vorhandene
eigenständigkeit. LIMP BIZKIT und die nicht eben schlechten frühen DEFTONES
dürften auf der liste der 4LYN-vorbilder einen der oberen ränge besetzen. wenn
es richtig gut wird, wie beispielsweise in dem mit ausgezeichneter
gitarrenarbeit ausgestatteten "deadnekk", kommen mir sogar HELMET in den sinn.
"lil' indians" gefällt mit abgefahrenen songwriting, während die hier und da
eingestreuten rap-parts zumindest die herkunft des sängers nicht allzu
offensichtlich zeigen. innovation sucht man auf "neon" trotz einiger lustiger
ideen leider vergebens, wenngleich die knappe stunde recht kurzweilig
'rüberkommt. im vergleich zum debut ist "neon" jedenfalls wesentlich
ausgereifter und vielseitiger geworden. so bekommt man 13 ausgezeichnet
produzierte songs, denen man ein gehöriges hitpotential (allen voran "angry
horns" und die single "husky") nicht absprechen kann und die auf den anstehenden
liveshows sicherlich für ordentlich stimmung sorgen werden. fazit: die
musikpresse werden 4LYN auch diesmal nicht auf ihre seite ziehen können,
numetal-fans aber liegen mit "neon" goldrichtig. (53:35) http://www.4lyn.de/ / http://www.motor.de/
>>
nu-metal [michi, september 02]
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GAMITS, THE - rose harbour anthems CD
wynona records
endlich 'mal wieder eine punkrockscheibe, bei der das wort "anthems" im titel
wirklich sinn macht. THE GAMITS klingen so kalifornisch, wie es nur geht und
werden mit ihrem sound fans von BRACKET über CHIXDIGGIT bis PRIDEBOWL (um auch
mal ein anderes territorium zum zuge kommen zu lassen...) begeistern. ein stück
wie "don't make me show you" atmet den sommer und bringt mich trotz einsetzendem
herbst nochmal zum schwitzen. bei der qualität der songs kaum zu glauben, dass
es sich um eine zusammenstellung älterer ep's und albumtracks handelt. ach ja:
was darf auf einem richtigen melodicpunk-album nicht fehlen? klar, natürlich die
coverversion. hier gibt's deshalb mit "somebody's baby" von JACKSON BROWN und
"take it on run" von den unsäglichen REO SPEEDWAGON gleich zwei stück -
natürlich jeweils in dick rockenden punkversionen. "rose harbour anthems", damit
wir uns richtig verstehen, bietet nichts, aber auch gar nichts neues. trotzdem
macht das album so viel spaß, dass ich es jedem genrefreund bedenkenlos ans herz
legen kann. schon anfang 2003 soll es übrigens neues material geben, bis dahin
wird mich dieses album gut durch den winter bringen. (33:36) http://www.thegamits.com/ / http://www.wynonarecords.com/
>> punkrock [michi, september 02]
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HATE ETERNAL - king of all kings CD
earache / spv
meine fresse, ist das ein brett! nicht dass man aus dem "earache"-stall etwas
anderes gewohnt wäre, aber präzision und aggression von "king of all kings" sind
wirklich respekteinflösend. kein wunder, weiß das trio um shouter und gitarrist
erik rutan mit bassist jared anderson sogar einen ehemaligen, etatmäßigen MORBID
ANGEL-vokalisten in seinen reihen. für die größten begeisterungsstürme dürfte
wohl drummer derek roddy sorgen. kaum zu glauben, dass für die rhythmussektion
im titelstück ein mensch verantwortlich ist - da werden erinnerungen an gene
hoglan zu seinen besten zeiten wach. aber HATE ETERNAL brauchen längst keine
vergleiche mehr. betitelte man das debutalbum noch "conquering the throne" hat
man diesen nun endgültig bestiegen und wird dort so schnell nicht wieder platz
machen. verschnaufpausen in form akkustischer intermezzos sucht man bei den neun
songs vergebens - HATE ETERNAL holzen von anfang bis ende durch. dabei bewegt
man sich aber durchgehend auf so hohem spielerischen niveau, dass für
(hartgesottene) metaller zu keiner sekunde langeweile aufkommt. wie es die drei
geschafft haben, in songs der marke "rising legions of black" sogar noch
melodieversatzstücke einzubauen, weiß der sprichwörtliche teufel. ich verneige
mich ehrfurchtsvoll vor diesem bastard und bin auf die "x-mas festivals" ende
des jahres gespannt. sollte es eine ebenbürtige liveumsetzung dieser songs
geben, dürften ehemalige rechts-außen-combos wie MORBID ANGEL hoffentlich
endgültig einpacken können. (33:50) http://www.hateeternal.com/ / http://www.earache.com/
>>
deathmetal [michi, september 02]
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HIGHSCORE - unsuspecting actors in a bad soap opera LP/CD
stereodrive / green hell
endlich neues material meiner liebsten einheimischen hardcorepunks.
schließlich war es seit der vor zwei jahren erschienenen "new fuel" lp
veröffentlichungstechnisch verdächtig ruhig um HIGHSCORE geworden. "unsuspecting
actors in a bad soap opera" macht die wartezeit aber mit einem paukenschlag
vergessen. der titel des openers "anthem" könnte nicht passender gewählt sein
und reiht sich nahtlos in bandhits der marke "u.c.i." ein. es folgen 15 weitere
kracher, alle rund um die bewährte einminütige-qualitätsgrenze sowie zum finale
eine fantastische hardcore-adaption von BUTTOCKS "nein nein nein". nach 22
minuten und titeln wie "water pistol riot" oder dem kracher "still don't want
your fucking war" ist der spaß dann auch schon wieder vorbei und die fünf haben
einmal mehr den beweis erbracht, dass man sich als deutsches hardcore-kid
keinesfalls nach amerika orientieren muss. wenn es doch ein vergleich sein soll:
in meiner persönlichen playlist hat sich "unsuspecting actors..." binnen weniger
durchläufe einen platz neben KID DYNAMITE's "shorter faster louder" erspielt.
neben den lyrics gibt es zu einigen songs übrigens noch anmerkungen sowie ein
interessantes essay zum thema "being in a band". nur den im booklet
angekündigten videotrack konnte ich auf meiner cd nicht finden.
produktionstechnisch legte man dafür ein paar brickets nach, ist natürlich aber
noch weit von glattgebügeltem durchschnittssound entfernt. was bei HIGHSCORE
schon immer zählte war die leidenschaft und nicht eine wie immer geartete
musikalische virtuosität. hier steckt herzblut drin und das macht die scheibe zu
etwas ganz besonderem. (22:37) http://www.highscorepunx.com/ / http://www.greenhell.de/
>>
hardcore [michi, september 02]
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HOOVERPHONIC - presents jackie cane CD
sony music
alex callier und gitarrist raymond geerts haben unter dem namen HOOVERPHONIC
ein musikalisches experiment gestartet, das man grob mit dem etikett "bombastic
triphop" umschreiben könnte. nach gefeierten werken wie "the magnificient tree"
widmet man sich diesmal mit einer art konzeptalbum der geschichte von "jackie
cane". im mittelpunkt steht neben den - diesmal übrigens deutlich
60'ies-beeinflußten - fett produzierten elektronischen soundgerüsten natürlich
die faszinierende stimme von sängerin geike arnaert. sie drückt den 13 warmen,
groovigen songs auf wundebare art und weise ihren stempel auf. dabei besitzt
"jackie cane" ein unbestreitbares kommerzielles appeal, was sich nicht nur auf
der ersten single "the world is mine" bemerkbar macht. auch die anderen stücke
dieses albums leben von den großen melodien. "sad song" erstickt fast in der
sprichwörtlichen traurigkeit, während "day after day" samt bläsereinsatz ein
gekonnter wink in richtung derzeit so angesagter lateinamerikanischer popmusik
ist. "one" dürfte als potentielle zweite single all jene begeistern, denen die
letzten werke von MORCHEEBA ans herz gewachsen sind. die belgier sitzen mit
ihrem neuen album also irgendwie zwischen allen stühlen. trotzdem oder gerade
deswegen wird der erfolg auch diesmal nicht lange auf sich warten lassen.
HOOVERPHONIC beweisen ein weiteres mal ein glückliches händchen für
kompositionen, die trotz ihrer massentauglichkeit moderne musik auf höchstem
niveau bieten. (46:13) http://www.sonymusic.de/hooverphonic
>>
triphop [michi, september 02]
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INCHTABOKATABLES, THE - ultimate live DoCD
strange ways / indigo
schade drum, wirklich. warum sich die INCHTABOKATABLES nach elf jahren
bandexistenz nun zum letzten mal die ehre geben, bleibt mir schleierhaft. denn
der erfolg gab den sechs herren doch recht, die nicht umsonst ihrem herkunftsort
berlin/prenzlauer berg in punkto extravaganz und innovation gerecht wurden. die
erfolgreiche gleichung "punk minus gitarre plus steicher = folk-punk" diente
jedenfalls nicht wenigen formationen als vorbild. mit dem doppelalbum "ultimate
live" wird fans und freunden noch einmal die gelegenheit gegeben, die geschichte
der band mit dem unaussprechlichen namen revue passieren zu lassen. eigenwillig
ist die herangehensweise aber auch hier: keine spur von overdubs, der etikette
"live" wird dieses album somit ganz und gar gerecht. das äußert sich dann zwar
nicht im saubersten, aber immerhin im bisher organischsten klangbild ihrer
diskographie. was außerdem zum vorteil hat, dass die frenetischen
publikumsreaktionen auch vor den heimischen boxen mitzureißen vermögen. was
bleibt sind also zwei gute stunden INCHTABOKATABLES von ihrer besten seite:
live, inklusive aller hits sowie einiger echter perlen: NIRVANAS "come as you
are" jedenfalls gefällt mir in dieser adaption fast besser als das original,
während die hiphop-version von "tomatenfisch" zumindest einen gewaltigen
unterhaltungsaspekt besitzt. und die eigenwillige version von "sleep well" muss
man selbst gehört haben. "ultimate live" ist ein für anhänger der band
unverzichtbares abschiedsgeschenk. und bevor jetzt noch tränen fließen: der
abschied der INCHTABOKATABLES ist geplanter weise auf gerade mal elf jahre
begrenzt... (60:39) (62:25) http://www.strangeways.de/
>>
mittelalter-punk [michi, september 02]
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KATAKLYSM - shadows and dust CD
nuclear blast / eastwest
zu den größten deathmetal-überraschungen im letzten jahr zählte für mich der
fünfte longplayer von KATAKLYSM. auf "epic" stimmte zum ersten mal bei dieser
band einfach alles und die kanadier konnten mühelos die doch arg
durchschnittlich geratenen vorgänger vergessen machen. mit "shadows and dust"
steht nun das neue album in den startlöchern. um es gleich vorweg zu nehmen: die
vier holzfäller konnten das enorme niveau des vorgängers nochmals steigern. die
neun tracks fallen einerseits härter denn ja aus, warten auf der anderen seite
aber mit fast schon proglastiger instrumentalarbeit auf. so hätte das
knüppelharte "bound in chains" sogar auf dem kultigen debut "the mystical gate
of reincarnation" eine gute figur gemacht, während "beyond salvation" mit seinen
melodischen gitarrenriffs eine huldigung an den powermetal sein könnte. dazu
kommt die mit abstand beste produktion, mit der je ein album der 1992
gegründeten formation aufwarten konnte. doch trotz aller fortschritte: mit dem
adjektiv "extrem" lassen sich KATAKLYSM auch im jahre 2002 passend beschreiben.
was aber viel wichtiger ist: die band um sänger maurizio iacono ist zu überaus
begnadeten songwritern herangereift, deren musik fernab monotoner knüppelorgien
von der ersten bis zur letzten sekunde begeistern kann. schwer vorstellbar, dass
"shadows and dust" noch einen ebenbürtigen konkurrenten auf den titel
"deathmetal-scheibe des jahres" findet. genial! (40:23) http://www.kataklysm.net/ / http://www.nuclearblast.de/
>>
deathmetal [michi, september 02]
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MASKED ANIMALS, THE - sideshow pleasure CD
floppy cow records
schon wieder schweitz, schon wieder guter punkrock. konnte mich letztens noch
die PLUS NOMINATION begeistern, hat das junge label "floppy cow records" schon
ein neues heißes eisen im ofen. dieses hört auf den namen MASKED ANIMALS und
zählt in seiner heimat laut labelinfo schon zu den superstars... aber achtung!
das bei "sideshow pleasure" nicht alles ernst zu nehmen ist, sollte dem hörer
spätestens im refrain des openers klar werden: "if i were a special agent my
secret password would have been viva la vagina...". überhaupt scheint das thema
sex es dem trio angetan zu haben. wie sonst lässt sich das cover der "eis am
stiel"-hymne "ramalamadingdong" erklären? musikalisch geht man die sache ein
kleines bißchen erwachsener an. jedenfalls prescht der hypermelodische punkrock
der MASKED ANIMALS richtig gut nach vorne und wartet mit hoooks und
mitsing-refrains auf, wie man sie von den frühen "fat wreck" releases her kennt.
apropos: eine andere angenehme überraschung auf der dritten veröffentlichung der
band ist das booklet. hier gibt es nämlich neben allen texten auch ausführliche
linernotes, die den geneigten zuhörer beispielsweise über die aufnahmesessions
in colorado informieren. was bleibt sind 13 songs irgendwo zwischen den ATARIS
und LAGWAGON, die sich nicht zuletzt aufgrund der zweistimmigen chöre
unverschämt im hirn festbeißen. (27:43) http://www.floppycow.com/
>>
punkrock [michi, september 02]
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MESHUGGAH - nothing CD
nuclear blast / eastwest
vier jahre sind seit dem letzten longplayer "chaosphere" vergangen. eine
lange pause, in der die vier schweden gerade mal mit einer raritäten-compilation
von sich reden machten. MESHUGGAH sind konsequent, und zwar in jeder hinsicht.
verlor sich der vorgänger hier und da in (selbst für den bandkontext) schwer
nachvollziehbaren songstrukturen und einem zu klinisch-höhenlastigen sound,
peilt man mit "nothing" eine neue richtung an. die besteht im wesentlichen aus
einer herangehensweise, wie man sie vom wegweisenden "destroy erase improve" her
kennt: komplex-verschachtelte midtempo-songs paaren sich mit rhythmen, die
binnen kürzester zeit wieder einige ausgerenkte nackenwirbel auf dem gewissen
haben werden. dabei gab man dem schon früher latent vorhandenem jazz-einschlag
diesmal mehr spielraum, was sich in fast schon improvisationsartigen passagen
bemerkbar macht (siehe beispielsweise das gitarrensolo auf "organic shadows").
mit denen kontrastiert man auf spannende weise die fast schon mathematische
herangehensweise der tracks. die tatsache, dass nur die drums mit der bewährten
bergstrand-produktion ausgestattet wurden, erweist sich als glücksgriff:
besonders dem bass kommt diesmal endlich eine angemessene bedeutung zu. das
MESHUGGAH auch mit "nothing" ihre liebhaber-schattenexistenz nicht los werden
können, dürfte klar sein. dagegen wird sich ihr kreativer einfluss auf
kommerziell erfolgreichere bands sicherlich noch ausweiten. in diesem
zusammenhang sei auch auf den support-slot der letzten TOOL-tour verwiesen, den
die schweden auf ausdrücklichen wunsch der amis besetzt haben. "nothing" nimmt
im oberen rang einer diskographie platz, die an genreprägenden werken wahrlich
nicht arm ist. (53:11) http://www.meshuggah.net/ / http://www.nuclearblast.de/
>> cyber-thrash [michi, september 02]
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MESSIAH'S KISS - prayer for the dying CD
steamhammer / spv
der traditionelle heavy metal ist seit den letzten wochen durch den
überraschenden erfolg der neuen MANOWAR-scheibe wieder in aller munde. sogar in
mainstream-blättchen und poporientierten fernsehformaten findet metal wieder
statt. gut so, denn damit bekommen bands wie MESSIAH'S KISS vielleicht die
aufmerksamkeit, die ihnen gebührt. auf "prayer for the dying" brettern die fünf
in bester 80'er manier durch zwölf songs, deren ursprünge zweifellos bei den
ganz großen heroen liegen. IRON MAIDEN und JUDAS PRIEST kommen einem in den
sinn, wenn man dem fett produzierten material auf dieser scheibe lauscht. dabei
liegt die geographische herkunft der musiker in einheimischen gefilden, allein
sänger mike tirelli (ebenfalls in HOLY MOTHER aktiv) sorgt mit seiner
amerikanischen abstammung für "unpeinliche" englische vocals. aber auch die
instrumentalarbeit kann sich hören lassen: double-bass und gitarre legen ein
manierliches tempo vor und man merkt, dass die musiker seit ihrer zeit bei
REPRESSION ein eingespieltes team sind. songs wie das grooveorientierte "reign
of fire" oder der hymnische opener "light in the black" werden keinen metalfan
enttäuschen. ebenso wie das artwork, das sich zwar heftig in der klischeekiste
bedient, was aber in diesem zusammenhang definitiv sinn macht. und spätestens
beim abschließenden "blood of the king" ist klar: mit diesem debutalbum in der
tasche steht MESSIAH'S KISS eine große zukunft bevor. (48:46) http://www.steamhammer.de/
>>
metal [michi, september 02]
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MOB RULES - hallowed be thy name CD
steamhammer / spv
nachdem die single "lord of madness" mittlerweile schon zwei monate auf dem
markt ist, legt die norddeutsche antwort auf SAVATAGE endlich den neuen
longplayer vor. der leichte prog-touch ist nach wie vor vorhanden, aber MOB
RULES drücken bei "hallowed be thy name" öfters auf's gaspedal als je zuvor. so
erinnern hymnen wie "speed of life" gar ein wenig an HELLOWEEN. das ist nicht
weiter verwunderlich, wenn man erfährt, dass roland grapow den sechs
bandmitgliedern im einen oder anderen song unter die arme griff. und noch ein
überraschungsgast findet sich auf dem mittlerweile dritten album: in der MOB
RULES-version von "how the gypsy was born" greift zum großen finale greift kein
geringerer als RAGE-frontmann peavy wagner zum mikrofon. herausragend sind auch
wieder die orchestralen arrangements sowie die effektive keyboardarbeit von
sascha onnen geraten. besonders der titeltrack sorgt mit seinen female vocals
für ordentlich gänsehaut. "(in the land of) wind and rain" dagegen wirft man
sogar einen blick in richtung krefeld, was den song zu einem der stärksten des
albums macht. aber auch der rest der zehn songs kann durch die bank überzeugen.
"hallowed be thy name" wurde von markus teske (VANDEN PLAS) druckvoll abgemischt
und die konzeptstory knüpft inhaltlich an den erfolgreichen vorgänger "temple of
two suns" an. MOB RULES sind auch mit ihrem neuen werk eine notiz auf dem
einkaufszettel wert! (48:40) http://www.mobrules.de/ / http://www.steamhammer.de/
>>
metal [michi, september 02]
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MOPAD - elektrorocker CD
blue2 / alive ag
nachdem ich die beschreibung des künstlers von seiner eigenen musik gehört
hatte - "digitaler glamrock" - konnte ich mir unter diesen zwei subjektiv
gesehen unvereinbaren worten herzlich wenig vorstellen. die neugier war aber
doch da. und tatsächlich trafen diese zwei worte den charakter der 16 stücke auf
"elektrorocker" ziemlich genau. zum großen teil haben sie eines gemeinsam:
treibende, gleichzeitig aber sehr chillige beats, die man, wie ich meine, doch
mit fug und recht als überaus lässig bezeichnen kann. das ganze wird untermalt
und ergänzt von skurilen samples; so wird beispielsweise den pionieren der
raumfahrt oder auch "charlies angels" (wie ich annehme) gehuldigt. jedenfalls
ist "elektrorocker" trotz des modernen grundgerüstes aus samtweichem elektro
eine hommage an die 60'er und 70'er jahre - sehr geeignet scheinbar auch für
clubs. so läuft in köln zur zeit sogar eine partyreihe unter dem Titel
"elektrorockers" - und vom tempoaspekt her betrachtet sind die titel eben gerade
noch tanzbar. klar ist zwar, dass die alten und eben glamourösen zeiten des rock
vorbei sind; wenn jedoch wie bei MOPAD altes mit neuem - oder umgekehrt neues
mit altem - so gelungen vermischt und wieder aufgemotzt wird, kann man sich
zumindest in diesem fall sehr zufrieden zeigen. (72:43)
>>
elektro [verena, september 02]
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MORNING AGAIN - hand of the martyr CD
alveran records / bellaphon
"alveran records" hatten erbarmen mit den europäischen hardcore-fans und
veröffentlichen diesen mid-90'er klassiker endlich auch hierzulande als
reguläres release. und im unterschied zu den etwas lieblosen "good
life"-versionen bekommen MORNING AGAIN-interessierte hier das volle brett. die
über einstündige scheibe enthält nicht nur die sieben songs des 1996'er
meilensteins "hand of hope". neben fünf live-tracks (in ausgezeichneter
qualität) findet sich hier auch noch die ein jahr später erschienene
"martyr"-lp, bei der der damalige neuzugang kevin seinen einstand als sänger
gab. darüberhinaus wurden beide studioscheiben von jeremy staska (POISON THE
WELL) so gut remastered, dass die zahlreichen klassiker auch soundtechnisch die
meisten genrekollegen aus dem rennen kicken. jeder, der "hand of hope" nicht
sein eigen nennt, muss hier definitiv zugreifen: songs wie "turning over" oder
"minus one" stehen in punkto relevanz auf gleicher stufe mit UNBROKENs
"life.love.regret". sänger damien, der nach seinem ausstieg AS FRIENDS RUST
gründete, dürfte zu den intensivsten sängern der szene gehören und sang hier
sein meisterwerk ein. klar, dass bei so einer liebevollen neuauflage auch die
texte nicht fehlen dürfen: und die drehen sich um themen wie straight edge,
sexismus und medienabhängigkeit, wobei MORNING AGAIN von intoleranten
prolife-statements anderer vegan-straightedger aber weit entfernt sind. das
songwriting von john wylie (WHERE FEAR AND WEAPONS MEET) ist so vielseitig und
eigenständig, dass "hand of hope" noch heute großen einfluss auf horden
stilistisch ähnlich gelagerter bands hat. als damien vor der 1997 erschienenen
lp "martyr" ausstieg, ging ein aufschrei durch die szene. nachfolger kevin hatte
einen schweren stand, auch wenn die songs nicht minder genial waren als vorher.
nach einiger zeit fand aber auch er seinen platz in MORNING AGAIN, was die ein
halbes jahr später aufgezeichneten livetracks dieses re-releases eindrucksvoll
demonstrieren. "hand of the martyr" darf sich zu der kleinen anzahl
wiederveröffentlichungen zählen, die wirklich sinn machen. pflichtkauf für alle,
die die ursprünge von UNTIL THE END, POISON THE WELL, SHAI HULUD und unzähligen
anderen kennen lernen wollen. (71:47) http://www.alveranrecords.com/
>> hardcore [michi, september 02]
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MOTORPSYCHO - it's a love cult CD
stickman / indigo
ich bin mir ziemlich sicher, dass fast alle MOTORPSYCHO-rezensionen zu diesem
album gleich anfangen werden: da wird von "schon wieder" einem neuen album die
rede sein, "erschreckende regelmäßigkeit" und vielleicht auch ein verhaltenes
"zurück zu den anfängen" wird verwendung finden. genau wie einmal mehr
inflationär zu superlativen gegriffen wird. um es gleich vorweg zu nehmen:
nicht, dass ich die sache anders angehen werde. "it's a love cult" ist ein
weiteres schlicht großartiges album, dass bei den meisten anderen combos
garantiert den höhepunkt ihrer diskographie markieren würde. und auch im
MOTORPSYCHO-kontext schneiden diese zehn tracks verdammt gut ab. zwar handelt es
sich um kein zweites "trust us", aber der kleine schritt zurück zu den anfängern
tat dem bandsound gut. der "beim-ersten-hören-ein-hit"-anteil fällt geringer
aus, auch wenn mit "neverland" ein potentieller kandidat für diesen posten
vertreten ist. diesmal überwiegen aber weniger leicht verdauliche perlen wie der
enervierende opener "überwagner or a billion bubbles in my mind". in der
konsequenz hat das album eine deutlich längere "warmlaufphase" als die beiden
vorgänger, dafür gibt es mit jedem hörversuch neues zu entdecken. kaum ein song
gleicht dem anderen und der vielzitierte "streifzug durch die rockgeschichte"
macht hier durchaus sinn. großartig beispielweise auch das auf klassische
instrumentierung zurückgreifende "carousel". fazit: mit ihrem meines erachtens
besten album seit vier jahren zeigen sich MOTORPSYCHO bei bester gesundheit und
ich kann die anstehenden liveshows kaum erwarten. (50:14) http://www.motorpsycho.fix.no/ / http://www.stickman-records.de/
>> rock [michi, september 02]
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NARTZ, THE - extended play CD-EP
don't wanna hear it records
nur mit provisorischem cover und selbstgebrannt schneit diese acht-tack ep
hier herein. bei den NATZ handelt es sich um ein junges quartett auf
deutschland, dass mit "extended play" seine erste veröffentlichung vorlegt. die
band hat sich dem punkrock verschrieben, den sie aber so kraftvoll runterrotzen,
dass man sich immer wieder an einen hardcore-act erinnert fühlt. mit "that might
be punk" und "can't dance to it" haben sich sogar zwei kleine hits
eingeschlichen, die mich irgenwie an frühe "dischord"-releases erinnern.
"extended play" wurde für ein debut mit einer ordentlichen produktion
ausgestattet, die andererseits auch das etwas holprige zusammenspiel der vier
deutlich macht. egal, hier geht es schließlich um punk und nicht um metal. THE
NARTZ haben ihr musikalisches herz am rechten fleck und legen mit ihrer debut-ep
einen respektablen start vor. mal sehen, wie sich die hildesheimer auf der bühne
schlagen. (12:37) kontakt: steinbachdennis@web.de
>> punkrock
[michi, september 02]
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PLUS NOMINATION, THE - the plus nomination CD
floppy cow records
wenn ich mich nicht irre stammt diese band, genau wie ihr label, aus der
schweitz. ein fleckchen, das punkmäßig ja nach wie vor ziemlich unbeleckt ist.
mit THE PLUS NOMINATION könnte sich das schnell ändern: die vier jungs treffen
mit ihrem selbstbetitelten album nämlich zielsicher den derzeitigen nerv in
punkto gitarrenmusik. will sagen: hier vereinen sich punkige wurzeln mit großen
melodien und einer gehörigen prise rock. dass im verlauf der spielzeit eine band
namens WEEZER immer 'mal wieder um die ecke grinst ("sunshine"), lässt sich
ebenso kaum verheimlichen wie die tatsache, dass ein song wie "soft exile" auch
den letzten überlebenden emo-jüngern gefallen dürfte. egal, die bereits 1996
gegründete formation spielt sich so souverän durch ihr set, dass mich auch die
bereits absolvierte us-tour kaum überrascht. hier lernte man übrigens produzent
matt van leuven kennen, mit dem man vorliegende scheibe in denver, colorado
einspielte. wobei die unten angegebene spielzeit mit vorsicht zu genießen ist,
denn nach 14 songs gibt es erst nach 20 minuten pause den obligatorischen
bonustrack - hier in form eines instrumentals - zu hören. abgesehen von dieser
wenig innovativen idee gibt es an "the plus nomination" aber kaum etwas
auszusetzen. ps: die band hat diesen herbst wieder ein paar shows in deutschland
auf dem kalender. ich werde da sein. (55:04) http://www.floppycow.com/
>>
emorock [michi, september 02]
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PSYCHOPUNCH - the pleasure kill CD
white jazz / zomba
die elite der schwedischen "rock'n'roll highschool"-absolventen hat ein neues
heißes eisen im ofen. und weil es sich dabei schon um die vierte langspielplatte
der PSYCHOPUNCH'ler handelt, beugte man sicherheitshalber potentiellen
ermüdungserscheinungen vor: so lud man sich ins studio einige kumpels ein (u.a.
aus den reihen der NOMADS und PUFFBAL), überredete kult-producer tomas skogsberg
den rotzfaktor zugunsten eines druckvolleren sounds etwas zurückzufahren und
schielte zur abwechslung auch mal in traditionellere gefilde. da kommt dann -
wie im opener "back in the days" - durchaus mal ein waschechter 80'er
metalchorus zum einsatz. allen nörglern sei an dieser stelle gesagt: von ihrer
durchschlagskraft haben PSYCHOPUNCH nichts verloren! im gegenteil, "the pleasure
kill" kickt mehr denn je, die refrains sind diesmal fast ausschließlich
ohrwürmer und dank der gäste bleibt die scheibe über die gesamte spielzeit
abwechslungsreich. so funktioniert im albumkontext zum beispiel sogar eine
supermelodische hymne wie "here today", die sich auch auf der bühne richtig gut
machen wird. denn wo bei den stilistisch ähnlich gelagerten BACKYARD BABIES die
fortentwicklung in die sackgasse führte, machen sänger jm und konsorten hier
praktisch alles richtig. ich jedenfalls freue mich schon auf die zahlreich
anstehenden liveshows des quartetts. (39:46) http://www.psychopunch.com/
>> rock [michi, september 02]
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RAGING SPEEDHORN - we will be dead tomorrow CD
steamhammer / spv
stach diese englische combo schon mit ihrem debutlongplayer angenehm aus dem
typischen nu-metal-einheitsbrei heraus, so kann man RAGING SPEEDHORN auch zu
ihrem neuen werk bedenkenlos gratulieren. auf "we will be dead tomorrow"
kombiniert man einmal mehr schwer groovende rhythmen mit subtilen melodien und
einer mehr als anständigen portion härte. den größten trumpf hat dieses sextett
aber durch seine beiden sänger in der hand: frank und john brüllen und kreischen
sich dermaßen intensiv durch die elf tracks, dass einem nicht selten phil
anselmos seelenstriptease auf "the great southern trendkill" in den sinn kommt.
bei einem song wie dem alles erdrückenden "scaramanga" kann ich meine
begeisterung dann auch schwer zurückhalten und räume ein, dass man RAGING
SPEEDHORN mit dem begriff "nu-metal" eigentlich unrecht tut. die einflüsse von
"we will be dead tomorrow" gehen tiefer, und über weite teile klingt das album
wie eine dampfwalze aus BLACK SABBATH, PANTERA und... tja... MOTÖRHEAD?
zumindest würde "chronic youth" auch im lemmy-kontext eine gute figur machen.
dank einer saufetten produktion von joe barresi (QUEENS OF THE STONE AGE, FU
MANCHU) wird die rockkante der jungs mehr denn je betont, was durchaus als
pluspunkt verstanden werden soll. ein feiner silberling, dem auch
traditionalisten eine chance geben sollten. (54:13) http://www.steamhammer.de/
>>
nu-metal [michi, september 02]
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RAWSIDE - the police terror & vkj compilation CD
earth ad /
soulfood
"extreme situations demand extreme reactions" - unter diesem motto könnte das
unverhoffte wiederaufleben der deutschen anarcho-punks von RAWSIDE laufen. hatte
ich mir vor etwa drei jahren reumütig die abschieds-liveplatte "out of control"
(erschienen auf 'barbaren musi') besorgt, lese ich jetzt erfreut, dass sich die
combo wieder zusammengefunden hat. nach der motivation dafür muss man wohl kaum
fragen, wenn sich das deutsche innenministerium von bayerischen
polizeitstaatsmethoden eines becksteins inspirieren lässt und die
meinungsfreiheit in diesem land mit einem kanzler stoiber wahrscheinlich
endgültig abgeschafft wird. genau der richtige zeitpunkt also, um die längst
vergriffenen frühen aufnahmen von RAWSIDE wiederzuveröffentlichen. so findet
sich auf dieser compilation mit "police terror" die erste lp, die mittlerweile
ja durchaus als klassiker gehandelt werden darf. dazu gibt es noch die tracks
der "vorkriegsjugend" 7", auf der man songs der gleichnamigen berliner punkband
durch den RAWSIDE-fleischwolf gezogen hatte. wem der sound des fünfers noch
nichts sagt: neben einem gehörigen DISCHARGE-einschlag ("zusammenhalt") lassen
sich auch streetpunk- und hardcoreeinflüsse auf tracks wie "strange world" oder
dem opener "lies" ausmachen. summa summarum gibt es hier 24 knüppelharte
punksongs, die auch textlich kein blatt vor den mund nehmen. mal deutsch, mal
englich brüllt und gröhlt sänger henne seine politischen standpunkte heraus,
während die vier kollegen dazu fleißig holzen. schade nur, dass es auf diesem
silberling außer ein paar linernotes und den texten kaum infos zu band oder
aufnahmen gibt. dafür finden sich zum ende noch drei livesongs, die es
seinerzeit nicht mehr auf die abschiedsscheibe geschafft hatten. RAWSIDE laufen
mir auch im jahre 2002 noch richtig gut rein und so kann ich es kaum erwarten,
hoffentlich bald wieder neues material zu hören zu bekommen. bis dahin und als
einstieg empfiehlt sich diese compilation. (55:10) http://www.rawside.net/ / http://www.earth-ad.com/
>>
punk [michi, september 02]
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SAXON - heavy metal thunder DoCD
steamhammer / spv
nach frenetisch gefeierten auftritten bei einigen der bedeutendsten
metal-festivals nutzen SAXON nun die chance, ihren sound der jüngeren generation
näher zu bringen. nachdem man mit dem letzten regulären longplayer "killing
ground" sogar die charts erobern konnte, folgt nun mit "heavy metal thunder"
eine art 'best of" der britischen rocklegende. allerdings wurden dafür nicht
einfach die originalen albumversionen zusammengewürfelt. nein, die fünf haben
sämtliche songs unter der leitung von mr. byford höchstpersönlich neu
eingespielt. eine lobenswerte herangehensweise, die aber vor- und nachteile hat:
denn auch wenn granaten wie "backs to the wall" oder "strong arm of the law"
jetzt bedeutend druckvoller aus den boxen schallen, geht dabei natürlich ein
bißchen authenzität verloren. letzten endes überwiegen auf dieser
zusammenstellung - schon wegen der vorsichtigen behandlung der originale - aber
die positiven aspekte. es spricht für SAXON, dass sie nicht einfach den weg des
geringsten wiederstandes gegangen sind. zumal das booklet auch mit einer kurzen
bandgeschichte und einem ebenso klischeebehafteten wie bandtypischen
coverartwork aufwartet. damit nicht genug: zum preis einer regulären cd erhält
der käufer einen zusätzlichen silberling, auf dem neben dem videoclip zu
"killing ground" ein 5-track livebootleg der diesjährigen show in san antonio
enthalten ist. die aufnahmen geben in einem angenehm ursprünglichen sound
wieder, wozu SAXON auch im 23. jahr ihres bestehens in der lage sind:
mitreißende liveshows und ein hitrepertoire, auf das vergleichbare acts nur
neidisch blicken können. "heavy metal thunder" ist für einsteiger ein
pflichtkauf und auch alteigesessene hasen sollten bei diesem lohnenswerten
pakage ein ohr ristkieren. (61:36) (28:26) http://www.saxon747.com/ / http://www.steamhammer.de/
>>
heavy metal [michi, september 02]
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SCHNEIDER TM - zoomer LP/CD
city slang / labels
SCHNEIDER TM alias dirk dresselhaus ist eingeweihten elektronikern spätestens
seit seinem debutalbum "moist" (1998) kein unbekannter mehr. doch der
ursprünglich aus dem "payola"-umfeld stammende künstler wird mit "zoomer" seinen
bekanntheitsgrad zweifellos ausweiten können. remixarbeiten unter anderem für
BOSS HOG, LAMBCHOP oder PHILLIP BOA taten ihr übriges, um jegliche limitierungen
im SCHNEIDER TM-sounduniversum bersten zu lassen. selten war die synthese
zwischen verspielter, fragiler soundtüftelei und konsequent eingängiger
melodieführung so zwingend wie bei diesen acht tracks. beispiel: die single
"frogtoise" ist eine zurückgelehnte popnummer, die es sich irgendwo im
grenzbereich zwischen chillout-area und housefloor gemütlich gemacht hat. die
instrumentals könnten dabei in ihrer detailverliebtheit auch ein produkt des
NOTWIST-kollektivs sein, obwohl dirk dresselhaus ein weitaus größeres augenmerk
auf den funk-aspekt seiner tracks legt. grossartig ist in diesem kontext auch
"turn on" in zusammenarbeit mit MAX TURNER geraten, eine hiphop/pop-fusion wie
man sie seit ONE INCH PUNCH nicht mehr gehört hat. aber auch das restliche
material auf "zoomer" hat es in sich. vielleicht auch wegen der nicht zu langen
spielzeit handelt es sich hier tatsächlich ausschließlich um echte songperlen.
im resultat könnte man die scheibe beinahe als definition des wortes "nu-pop"
gelten lassen. (45:50) http://www.cityslang.com/
>>
nu-pop [michi, september 02]
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SHATTERED REALM - broken ties... spoken lies CD
alveran records /
bellaphon
beginnen wir mit etwas namedropping: erinnert sich noch jemand an FURY OF
FIVE? die leider aufgelöste formation gehörte während des hardcore-hypes vor
einigen jahren zu den kultkapellen aus new jersey. um die szene dieser region
wurde es in letzter zeit aber verdächtig still, bis im letzten jahr SHATTERED
REALM, in deren reihen sich überbleibsel von FURY OF FIVE befinden, mit ihrer ep
"all will suffer" auf sich aufmerksam machen konnten. mit ihrem ersten
longplayer wollen es die fünf herren jetzt bis nach europa schaffen. und "broken
ties... spoken lies" macht deutlich, dass die band keineswegs zur alten schule
gerechnet werden darf. im gegenteil: die zehn songs ballern so schnell und
heftig aus den boxen, dass man in punkto spielfreude sogar seine vorgängerband
in die tasche steckt. dabei reicht das spektrum von SHATTERED REALM vom
straighten geknüppel ("showdown") bis hin zu groovelastigen, abwechslungsreichen
midtemposongs ("medusa", "blackest dawn"). darüber hinaus liefern sich die
beiden sänger chris und joe immer wieder derbe vocalduelle, wer denn nun besser
schreien bzw. grunzen kann. das sorgt für mächtig abwechslung auf einer scheibe,
die eigentlich ein paar jahre zu spät dran ist. die mixtur aus HATEBREED, SLAYER
und SEPULTURA ist jedenfalls wenig innovativ... und trotzdem macht "broken
ties..." von der ersten bis zur letzten sekunde spaß. genrefreunde dürften somit
goldrichtig liegen, sich dieses glänzend produzierte brett ins heimische
cd-regal zu stellen. (27:43) http://www.shatteredreal.net/ / http://www.alveranrecords.com/
>> metalcore [michi, september 02]
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SILVER - dream machines CD
point music
eine der wohl am außergewöhnlichsten besetzten allstar-bands dieser tage
schlägt nach dem letztjährigen überraschungserfolg zurück: SILVER sind für mich
der beste beweis dafür, dass musiker genrefremder bands durchaus in der lage
sind, eine in sich überaus stimmige und homogene symbiose einzugehen. wie schon
auf dem erstling 'silver' besteht das bandnetzwerk noch immer aus songwriter
andreas bruhn (ex-SISTERS OF MERCY), sänger gary barden (ex-MSG), den
saitenakrobaten berbie torme (ex-OZZY OSBOURNE) und michael voss (ex-BONFIRE),
drummer marco minnemann (ex-H-BLOCKX, ex-FREAKY FUKIN' WEIRDOZ) sowie dem
RAINBOW-erprobten tasten-virtuosen don airey. unterm strich ergibt die silberne
melange bodenständigen aor, der zwar bestimmt keinen originalitätspreis gewinnen
wird, aber einfach gut gemacht und mit etlichen hits gespickt ist. zwei absolute
übersongs springen einem bereits beim ersten hördurchgang direkt ins gesicht:
der melodic-hammer 'head or heart' und das epische sieben-minuten-juwel 'far
below zero'. die betont unterkühlte, futuristische atmosphäre des debuts wich
einem warmen, sehr angenehmen gesamtsound. und obwohl die herren damit wohl ein
stückchen eigenständigkeit über bord geworfen haben, steht ihnen das neue
retro-mässige klanggewand ausgesprochen gut. die trickreichen arrangements
sorgen dafür, dass trotz der dominanz an midtempo-songs zu keiner sekunde
langeweile aufkommt. spass macht es zudem, fragmente rauszuhören, die nur allzu
gut ins SISTERS-korsett passen würden, hier jedoch anders arrangiert und
interpretiert zu gelungenen hardrock-songs marke SILVER wurden. also,
genrefreunde: anchecken! (48:03) http://www.point-music.com/
>> melodic-hardrock [stefan, september 02]
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SNAPCASE - end transmission CD
victory / connected
album nummer zwei nach der vermeintlichen reunion und... endlich: SNAPCASE
sind wieder zu alter größe wiedererstarkt! wo mich der etwas zu rockige
vorgänger in seiner straightness enttäuschte bestreitet "end transmission" neue
wege. daryl und co haben sich ihrer tugenden (sprich: superkomplexe rhythmen und
songaufbauten) besonnen und vermengen diese gekonnt mit genrefremden einflüssen:
das resultat sind doppelschläge wie das kurze klavier-intermezzo "cadence" und
dem darauffolgenden groovemonster "the beat". dazu gesellen sich mehr samples
und hooks als auf allen vorangehenden alben. das die intensität unter der
technischen brillianz nicht zu leiden hat beweist man beispielsweise mit dem
ergreifenden "first word". alle 13 songs sind dabei fast schon erschreckend
intelligent arrangiert, wandeln gekonnt zwischen brutaler aggression und
atmosphärisch-melodischen verschnaufpausen. aber noch etwas ist neu im hause
SNAPCASE: dem thema politik widmete man sich wohl noch nie in solch einem umfang
und mit dazu solch deutlichen worten ("aperture"). der rest war zu erwarten: ein
abermals fantastisches artwork sowie die alles erschlagende produktion von
sympathieträger brian mcternan. sicher: REFUSED's "shape of punk to come" dürfte
auch bei "end transmission" pate gestanden haben. andererseits wurden die
schweden zu lebzeiten umgekehrt von diesem quintett beeinflußt und letztendlich
gibt es für beide parteien tragischere referenzen... "end transmission"
jedenfalls ist ohne umschweife ein großartiges album geworden und dürfte in
seiner konsequenz für die hardcore-szene mal wieder eines ganz arg sein:
wichtig. (45:39) http://www.snapcase.com/
/ http://www.victoryrecords.com/
>> hardcore [michi, september 02]
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STAHLHAMMER- eisenherz CD
point music
nachdem die österreicher für ihren letzten longplayer "feind hört mit" einen
deal mit 'nuclear blast' an land ziehen konnten, müssen jetzt wieder kleinere
brötchen gebacken werden: der deutsche vetrieb 'point music' kümmert sich
inzwischen um die belange der in ihrer heimat nach wie vor erfolgreichen
STAHLHAMMER. der hype um die "neue deutsche härte" (sofern die musik unserer
nachbarn überhaupt dazu gezählt werden darf...) ist langsam am abklingen und so
wird es "eisenherz" nicht ganz einfach haben, seine käufer zu finden. dabei
besitzt die cd durchaus ihren charme: mit dem kokettieren mit rechter ästhetik
hatten STAHLHAMMER nie viel am hut und musikalisch verfeinert man die bekannten
stakkato-riffs und industial-samples inzwischen mit schönen melodischen refrains
("und ich bring dir die hölle"). auch die produktion ist ein ganz schöner
brocken, läßt aber platz für allerlei soundspielereien. fast niedlich wirken da
die sich immer schön reimenden texte, auch wenn ihr inhalt oft nicht mit
blutrünstigen phantasien geizt ("alles was ich möchte / bist du allein mein
schatz / ich nehm dein süßes köpfchen / und küss es bis es platzt"). trotzdem
schneidet "eisenherz" im vergleich zu den immer beliebiger werdenden releases
seiner genre-kollegen ziemlich gut ab. das potential der wiener combo hatte vor
jahren ja schon der staatsoperndirektor der stadt erkannt und choreografierte
ein stück dafür... damit wäre der künstlerische anspruch wohl von höchster
stelle bestätigt. als bonus findet man hier übrigens noch einen recht
professionellen videoclip zum titeltrack, der die multimediale herangehensweise
der band verdeutlichen soll. (51:08) http://www.stahlhammer.at/ / http://www.point-music.com/
>> neue österreichische härte [michi, september 02]
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STINKING POLECATS - a song for your boyfriend CD
wynona records
hehe, das nenn' ich mal einen guten plattentitel für ein rockalbum... dabei
sind die STINKING POLECATS scheinbar gar nicht so gut drauf, wie es ihre
poppunk-geschwängerte musik vermuten lassen würde. schon im text des openers
"better solution" zeigt sich, in welche richtung das quartett steuert: "i'm so
sad, there ain't no cure for my desease"... eine halbe stunde teenage angst pur!
"a song for your boyfriend" strotzt nur so vor liebesschmerz, melancholie und
romantik. zum glück kommen die zwölf songs ohne pathetische heulattacken aus. im
gegenteil, die STINKING POLECATS haben (die vom label verordnete)
RAMONES-lektion gelernt und kanalisieren ihre postpubertären emotionen in
zweieinhalbminütigen ohrwürmern, die man im sommer prima auf dem weg zum
baggersee hören kann. dass die produktion dazu noch verhältnismäßig dreckig
geraten ist, steht den stücken prima zu gesicht und macht einen track wie das
geniale "give you my heart" endgültig zum hit. also: lasst euch nicht von den
fürchterlichen poserphotos im booklet abschrecken. die STINKING POLECATS machen
musik, mit denen man sich die letzten sonnenstrahlen dieses jahres nochmal so
richtig versüßen kann. denn merke: songtitel wie "rock this town" oder "teenage
party" lügen nicht... (33:52) http://www.stinkingpolecats.com/ /
http://www.wynonarecords.com/
>> punkrock [michi, september 02]
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TEN FOOT POLE - bad mother trucker CD
victory / connected
na, wenn dieser plattentitel mal kein hinweis auf eine melodycore-scheibe
ist... dabei dürfte genreliebhabern der name TEN FOOT POLE spätestens seit ihren
alben für "epitaph" und zahllosen touren mit NOFX, FACE TO FACE und unzähligen
anderen ein begriff sein. inzwischen ist man beim indie-giganten "victory"
gelandet und meldet sich nach längerer pause - bedingt durch den tragischen tod
von bassist leigh lawson - mit einem neuen longplayer zurück. die zwölf songs
auf "bad mother trucker" beinhalten dann auch alles, was eine gute
meldodycore-scheibe braucht: geschwindigkeit, mehrstimmige melodien, haufenweise
singalongs und lustige, bisweilen auch kritische texte. dank einer mehr als
anständigen produktion von jim monroe kommen die zahllosen ohrwurmrefrains mit
der gebotenen härte aus den boxen geknallt. so kann man TEN FOOT POLE ohne
bedenken attestieren, mit "bad mother trucker" ein an durchschnittlichen
veröffentlichungen nicht armes genre um ein gutklassiges werk reicher gemacht zu
haben. die zeilgruppe sollte wissen, was zu tun ist. (29:12) http://www.tenfootpole.com/ / http://www.victoryrecords.com/
>>
punkrock [michi, september 02]
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THRESHOLD - critical mass CD
inside out / spv
THRESHOLD hatten im vergleich zu vielen ihrer genrekollegen immer einen
entscheidenden vorteil: bei dem sextett standen stets die großen melodien im
mittelpunkt, während sich die konkurrenz ihre aufmerksamkeit nicht selten durch
technisches griffbrettgewichse erspielte. dass den briten mit ihrem letzten
longplayer "hypothetical" dann endlich die verdiente aufmerksamkeit zuteil
wurde, hinderte die band nicht daran, ihren sound auch mit dem sechsten
longplayer nochmals weiterzuentwickeln. das resultat klingt deutlich klinischer
als der vorgänger, was aber keineswegs negativ zu verstehen ist. im gegenteil:
die erwähnten hochemotionalen melodien kontrastieren die klinische grundstimmung
so beeindruckend, dass der scheibe eine ganz eigene stimmung zu teil wird. die
instrumenalarbeit wirkt durch die verstärkte präsenz von keyboards und samples
noch vielseitiger, ohne die großartige (aber stets songdienliche) arbeit der
beiden gitarristen in den hintergrund zu drängen. besonders deutlich wird das
beim achtminütigen "choices", dessen refrain sich wie ein warmer regen über den
kalten teppich aus gitarrenriffs legt. sänger mac hat sich inzwischen bestens
eingefügt und sorgt dafür, dass die acht songs auch in punkto vocals zu den
besten der bandgeschichte gezählt werden dürfen. besonders deutlich wird das
beim titeltrack, der in einer schlappen viertelstunde alle vorzüge von THRESHOLD
eindrucksvoll zusammenfasst. (59:59) http://www.thresh.net/ / http://www.insideout.de/
>>
progrock [michi, september 02]
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U.F.O. - sharks CD
steamhammer / spv
unglaublich, aber wahr: die herren mogg und way, ihres zeichens unersetzliche
kapitäne der U.F.O.-besatzung, haben den unsympath numero 1 der rock-szene,
oberspacko michael schenker, nochmals in ihre band integriert. nach kindereien
wie abgebrochenen konzerten aufgrund vorausgehender bühnenfights, pöbeleien und
geldforderungen für autogrammwünsche etc. hat sich der inzwischen einem
waldschrat gleichsehende meisterklampfer bei weiten teilen seiner fanschar sein
eigenes grab geschaufelt. zudem hat schenker in letzter zeit zu genüge bewiesen,
dass er nicht imstande ist, seine gitarrenkünste ohne kongeniale
songwriting-partner wie eben mogg/way in rechte bahnen zu lenken. sei's drum,
nun ist er jedenfalls doch wieder mit an bord und erneut feuert die mannschaft
überwiegend hochkarätiges über die umlaufbahn in die atmosphäre. zwar startet
das album mit dem opener 'outlaw man' noch recht unspektakulär, aber danach
spielen die herrschaften alle trümpfe aus. offensichtlich haben wir songs wie
das brilliante 'serenity' oder den mit exotischen akkordfolgen veredelten
smasher 'sea of faith' tatsächlich nur der angespannten bandchemie im ufo-lager
zu verdanken. "sharks" stellt für mich jedenfalls das optimale bindeglied der
beiden vorausgehenden studioalben dar: sämtliche tracks erreichen die
spontaneität von "covenant", ohne jedoch die ausgefuchsten arrangements und
zwingende catchyness von "walk on water" zu vernachlässigen. bleibt nur die
frage, wann die herrschaften ihrem extremst ausgelebten rock'n'roll lifestyle
tribute zollen müssen und sich aus der szene verabschieden. mindestens ein album
können sie sich damit noch zeit lassen... (49:21) http://www.steamhammer.de/
>>
hardrock [stefan, september 02]
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UNSUNG ZEROS - moments from mourning CD
alveran records /
bellaphon
nach der ep "fading out" endlich neues material von den UNSUNG ZEROS aus
orlando, florida. dabei haben die vier songwriterisch einen großen schritt nach
vorne gemacht: wo man sich vormals mit poppigem punkrock in die ohren der
zuhörer spielte, legen die UNSUNG ZEROS heute mehr wert auf ausgefeilte
arrangements. das äußerst sich nicht nur in einigen songs jenseits der
vier-minuten grenze, sondern vor allem in spannenden songaufbauten und weniger
offensichtlichen ohrwurmrefrains. damit verlängert sich die halbwertszeit dieses
albums ganz wesentlich und songs wie "pictures" oder "broadcast" können auch
nach mehrmaligem hören noch begeistern. sänger josh klingt diesmal auch mehr
nach acts wie BRANDTSON, ohne den mickey mouse-anteil in seiner stimme zu
unterdrücken. zum klagen jedenfalls, wie der titel suggeriert, gibt "moments
from mourning" kaum anlass. allein die mit zehn songs recht kurze spielzeit
lässt etwas zu wünschen übrig, ich hätte gerne noch mehr davon gehabt. zumal mit
"postcards home" der hit der ep gleich nochmal vertreten ist. dafür können
diesmal auch die produktion von jeremy staska und das hübsche artwork
überzeugen. die UNSUNG ZEROS haben gelernt, wie man rockt und sind schon
deswegen auf der überholspur am etwas lieblos erscheinenden neuen GET UP
KIDS-album vorbeigerauscht. (37:02) http://www.unsungzeros.com/ / http://www.alveranrecords.com/
>> emorock [michi, september 02]
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V/A - strange works vol.2 2-CD
strange ways / indigo
unser liebstes (und gerechterweise wohl auch erfolgreichstes) einheimisches
dark wave/elektropop-label meldet sich mit einer neuerlichen werkschau zurück.
wie schon der vorgänger wartet "strange works 2" mit allerlei besonderheiten
auf. das beginnt mit der verpackung. so kommen die beiden silberlinge in einem
edlen digipak, in dem außerdem - eine ausnahme unter den oft lieblos
zusammengeschusterten labelsamplern - jeder track/act kommentiert wird. auch der
musikalische inhalt kann sich sehen lassen: 20 tracks, darunter haufenweise
unveröffentlichtes material, sowie drei videoclips (GOETHES ERBEN, ZITA SWOON
und TOTAL.RU) machen die zusammenstellung auch für eingeweihte zu einer
lohnenswerten anschaffung. ein paar worte zu den vertretenen bands: neben vielen
alten bekannten (NEUROTICFISH, MILA MAR und den INCHTABOKATABLES) finden sich
hier ein paar interessante neuentdeckungen: da wären zum beispiel TOTAL.RU aus
moskau mit ihrem GARBAGE-beeinflußten gothicrock. oder MARIA SOLHEIM: die junge
norwegische sängerin gibt hier einen atemberaubenden einstand. auch zwei
verteter der ex-fraktion sind dabei: SLICK IDIOT sind das interessante neue
betätigungsfeld von schulz und esch (ex-KMFDM), während es sich bei belgiens
ZITA SWOON um das aktuelle projekt von ex-dEUS skc handelt, die mit dem bisher
unveröffentlichten "hot hotter hottest" einen der höhepunkte der compilation
markieren. und weil ich annehme, dass das gute stück zu einem günstigen preis in
den läden stehen wird, sei es hiermit allen szenefreunden ans herz gelegt.
(42:14) (37:54) http://www.strangeways.de/
>>
elektropop/dark-wave [michi, september 02]
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V/A - waste of mind's pro punkrocker vol. 1
11pm / green hell
dass man mit dem begriff sampler nicht selten negative assoziationen hat, ist
spätestens seit der 3641. überflüssigen labelcompilation der fall. zu oft werden
lieblos songs nach dem 'masse statt klasse'-prinzip zusammengewürfelt, um
schließlich mit einer verkaufsfördernden etikette versehen im laden zu landen.
dass dies bei vorliegender veröffentlichung nicht der fall ist, dafür sorgen
zwei namen, die vielen schon ein begriff sein werden: neben dem 'waste of
mind'-fanzine ist das vor allem mirko von '11pm', der hier eine menge arbeit
reinsteckte. dabei ist das prinzip von "pro punkrocker vol.1" ein denkbar
einfaches: die macher der scheibe sind mit sämtlichen vertretenen bands
befreundet und so wählte man unter dem banner "melodischer punkrock" 26
liebgewonnene songs aus. hier und da handelt es sich sogar um unveröffentlichtes
material, wie beispielsweise im falle der allseits beliebten THAT VERY TIME I
SAW. auch ein paar größere namen finden sich unter den interpreten, die aber zum
größten teil wohl nur eingeweihten bekannt sein dürften. mit CHIXDIGGIT, USELESS
I.D. oder SCOREFOR dürfte jedenfalls erstmal kaufanreiz gegeben sein. dabei
entdeckt man die echten perlen dieser compilation oft erst beim mehrmaligen
anhören: die girlcombo TUULI beispielsweise, die mit "who's the fool now" einen
richtigen hit zum besten gibt. oder EVEREST, die einen song ihres exzellenten
longplayers beisteuern. alles in allem ist "pro punkrocker vol. 1" also eine
feine sache, die zudem im hübschen artwork daherkommt und euch bei bestellung
über die homepage gerade mal acht euro kostet. (72:43) http://www.11pm.de/ / http://www.greenhell.de/
>>
punkrock [michi, september 02]
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YNGWIE J. MALMSTEEN'S RISING FORCE - attack CD
steamhammer / spv
mit bands wie STEELER oder ALCATRAZZ etablierte sich malmsteen als einer der
meistbeachtetsten gitarristen der rockgeschichte. sein aktuelles projekt RISING
FORCE konnte besonders in japan und europa überschwengliche lorbeeren einfahren.
doch dafür dürften nicht allein die virtuosen technischen fähigkeit des
gebürtigen schweden verantwortlich sein, sondern auch der ehrgeiz, immer wieder
neues auszuprobieren. so kam es kürzlich beispielsweise sogar zu einer
kollaboration mit dem tschechischen philharmonieorchester. auf "attack" zeigt
sich malmsteen dagegen in bewährter stärke, technisch brilliant und trotzdem
songorientiert. die 15 tracks (darunter drei instrumentals) leben zu gleichen
teilen von den musikalischen fährigkeiten der band wie auch von der bewährten
rockröhre dougie whites. der sorgt nämlich dafür, dass "attack" trotz der
traumbesetzung malmsteen (g), johansson (d) und sherinian (keys; ex-DREAM
THEATER) nicht zur reinen frickelorgie wird. der eröffnende doppelschlag "razor
eater" / "rise up" zeigt gleich zu beginn der über einstündigen scheibe, wo der
hammer häng: die RISING FORCE hat sich dem heavy metal klassischer prägung
verschrieben, dem hier auch in bester manier gehuldigt wird. es ist lange her,
dass derart eingängige songs mit einer solchen präzision dargeboten wurden.
daumen hoch für ein album, dass keinen metalhead enttäuschen wird. (69:18) http://www.yngwie.org/ / http://www.steamhammer.de/
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metal [michi, september 02]