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  [media stories: 2001: german]




Motorpsycho
Auf der Suche nach der Pop-Symphonie im Taschenformat

Massive band feature on occassion of the Phanerothyme release
taken from website of German media retailer
WOM, September / October 2001.
In German. Found at the wom site, sent in by Thorsten Schmidt, the man himself.

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STICKSTOCK
Stickman-Festival in Hamburg, Große Freiheit, 13.10.2001
the poster for the Stickman Festival 2001 - artwork: Kim Hiorthøy
 

Einen vielversprechendes Live-Debüt gaben die Neulinge von ISOLATION YEARS, die mit ihrer melancholischen Variante von Popmusik ein schöner Opener waren. Die Musik ihres Debüt-Albums INLAND TRAVELER wächst mit jedem Hördurchgang – watch out, von ihnen ist noch einiges zu erwarten!

In den Umbaupausen geleitete MARTIN HAGFORS mit der Akustischen und jeder Menge Humor und Flair durch den Abend. Ansonsten ist Hagfors Frontmann der Band HOME GROAN und die zweite Hälfte HGH, dem höchst unterhaltsamen Fun-Projekt mit Motorpsycho-Drummer Håkon Gebhardt.

Anschließend spielten FIRESIDE ein ungewohnt ruhiges, sehr emotionales Set bei dem auch Kracher in ein emotionales Gewand gesteckt wurden. Leider litten die Arrangements bei bis zu vier Gitarren ein wenig im Soundbrei. Was bei 35007 (auf den Kopf gestellt und gespiegelt ergibt das LOOSE) komplett anders aussah: das Quartett aus Holland rockte die Menschen in der knapp ausverkauften Großen Freiheit mit eine Stunde voller Stoner-Riffs, Instrumentals und psychedelischen Videoprojektionen angenehm an die Wand. Wir empfehlen die EP SEA OF TRANQUILITY. Bereits der geheime Spitzenreiter des Abends?

Sehr viel hatte man sich von SOUNDTRACK OF OUR LIVES versprochen, fast genau soviel wurde auch eingelöst: die Schweden brachten die letzten 40 Jahre Rockmusik mit viel Pathos und Posen auf die Bühne. An Posing gab es zuweilen leider etwas zuviel, aber das muss man mit Humor sehen, denn wer sonst schafft es wie Sänger Ebbot Lundberg in einer roten Wikinger- Robe, die Menschen zum hinsetzen, gar hinlegen zu bringen? Der Mann hat Charisma, und das obwohl er an diesem Abend so gar nicht gut bei Stimme ist. Das Set überwiegt mit Material vom letzten, völlig unterbewerteten Album BEHIND THE MUSIC. Insgesamt sicher nicht der beste Auftritt der Band (im Frühjahr mit Silverbullit und den Euroboys sollen sie deutlich besser gewesen sein, sowie bei den an Hamburg anschließenden Auftritten mit Motorpsycho in Köln und Berlin), aber trotzdem gelungen!

Inzwischen ist es nach 2.00 Uhr in der Nacht als MOTORPSYCHO mit entsprechender Woodstock-Ansage die Bühne betreten und mit "Feel" gleich eine akustische Perle an trotz später Stunde dicht gedrängte Publikum reichen. Was für ein Einstieg, was für eine ausgewogene, effektive Lightshow! Es folgt eine beeindruckende Version von "All Is Loneliness" aus DEMON BOX-Zeiten, nach "Hits" wie "Nerve Tattoo" und "Hey Jane" überwiegt der Rock'n'Roll. "Go To Caifornia" voller spannender Improviastionen und "I Believe" von Ray Charles – wer will sich beschweren? Ein Festival-Set wie es am frühen Morgen wohl kaum besser gepasst hätte; eine krachige Rock-Show als großartiger Abschluss dieses äußerst gelungenen und ungewöhnlichen Label-Abends. Und mit über 90 Minuten musikalisch höchst anspruchsvollen Songs und Re-Arrangements immer auf einem höchst erquickendem Niveau. Kein Zweifel – die Götter kommen aus Nordland!

Thorsten Schmidt