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  [record reviews: aadap]




Motorpsycho - Angels And Daemons At Play

Review of AADAP taken from the
German indie-magazine
ZILLO #4 / April 1997.
In German. Review found in the depths of the mighty Stickman archives ... Thx to Jeanette!


Motorpsycho - Angels And Daemons At Play
Stickman / Indigo
Rating: 16 [???]

Das neue Werk von Norwegens coolster, eigenwilligster und bester Indieband fällt im Vergleich zum Vorgänger eher unter die Rubrik "Motorpsycho für Fortgeschrittene". Die drei aus Trondheim haben den Popfaktor - wenn man ihre krachigeren Melodien denn als Pop bezeichnen will - etwas reduziert, in Reinkultur gibt's ihn nur noch auf den beiden ekstatischen Tracks "Like Always" und "Starmelt/ Lovelight". Auf den anderen Stücken ist ein tiefer Griff in die Kiste mit der Aufschrift "70er-Psychedelia" zu beobachten, was dann zu seltsamen Arrangements, härteren Gitarren-Brettern oder im Extremfall zu wirklich massiven Lärmorgien führen kann (von nicht unbeträchtlichem Nervfaktor, lohnt sich aber durchaus, wenn man sich drauf einläßt, zumal auch hier ihre Melodie-Verliebtheit nicht völlig unter den Tisch fällt). Damit einher geht dann ein Gesang an der mitunter äußersten Grenze der Schreikapazität der sonst so sympathischen Stimme Bent Sæthers, und überhaupt ist die ganze Produktion wieder ein gutes Stück trashiger geworden im Vergleich zum letztjährigen "Blissard".
Aussagen der Band nach zu urteilen, liegt das alles daran, daß man diesmal wieder spontaner, ungeplanter an die Aufnahmen heranging und das Improvisieren wieder größeren Raum einnahm. Deutete sich ja schon bei den letzten Motorpsycho-Konzerten im deutschen Raum an, daß sie sich mal wieder nicht auf einmal Erreichtem ausruhen würden. Der erfolgte Schritt vorwärts ist eine wüste Mixtur aus den drei vorangegangenen Alben, die Band gibt "the song and how to fuck with it"; als ihr primäres Anliegen an. Kann man so sehen. Geiles Album.

Manfred Upnmoor