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  [record reviews: barracuda mini-lp]



MOTORPSYCHO
"Barracuda"

Review of Barracuda taken from the
German fanzine
SCHELLACKGESCHREI #1 / 2001.
German. A mighty Stickman contribution ....


MOTORPSYCHO
"Barracuda"
(Stickman / Indigo)

Zugegeben waren MOTORPSYCHO in der letzten Zeit weder Motor noch Psycho. Konnte man dem poporientierten Album "Let Them Eat Cake", mit welchem sich die Band durchaus auch schon eine neue Hörerschaft erschloß, etwas Positives abgewinnen (seien wir doch einmal ehrlich. ganz tief drin sind wir doch alle popper), so schoß die free-jazzige "Roadwork Vol.2" absolut quer und kann eher als Studie für das Breitenspektrum des norwegischen Trios durchgehen als daß es die Fans zufriedenstellte. Das soll sich nun mit dem Mini-Album "Barracuda", welches die Wartezeit bis zum nächsten Album im Herbst überbrücken helfen soll, rigoros ändern. Enstanden in den "Let Them Eat Cake"-Sessions war dieses hier enthaltene Material dann doch etwas zu hart und heftig für jenes Album, so daß man es, wohlwissend, daß man sich hiermit später noch viel Freunde machen würde, erst einmal auf Eis legte.

Nach langem hin und her ("Barracuda" sollte erst bei einem amerikanischem Label erscheinen, welches aber dann einen Rückzieher machte, außerdem gab es Probleme mit der Covergestaltung) erscheint nun das mit 33 Minuten recht lang gehaltene Mini-Album (bei einigen Projekten würde das schon als Full-Time Album durchgehen). Sieben neue Tracks, von denen "Up 'Gainst The Wall", "Dr. Hoffmann's Bicycle" sowie "Vanishing Point" schon zum festen Live-Repertoire von MOTORPSYCHO gehören, lassen dann auch definitiv die Herzen eines jeden Motors und auch Psychos höher schlagen. Aus ihrer Vorliebe für Retro-Rock machen die Herren Ryan, Sæther und Gebhardt dann auch keinen Hehl, ist doch "Barracuda" tief mit den 70ern verwurzelt, ja, wäre fast schon Woodstock-kompatibel. Man hat wieder eine Vorliebe für ausufernde Gitarrensolis und durchaus eingängige Melodien entdeckt. So wirkt "Barracuda" wie ein Bastard aus (ganz frühen) Stones, Cream, der Allman Brothers Band und Deep Purple. Oder, um es auf den Punkt zu bringen, wie MOTORPSYCHO anno 2001. Und wenn das Mini-Album mit hypnotischen siebeneinhalb Minuten "Glow" ausklingt, dann hält man voll Verzückung die Fackel in den Wind. MOTORPSYCHO are definitely back!

Chizzo