Review of Blissard taken from the
German indie-magazine
ZILLO #3 / March 1996.
In German. Review found in the depths of the mighty Stickman archives.
Thx to Jeanette!
Motorpsycho - Blissard
Stickman Records / Indigo
»I swear to god I'm gonna kill some day« – sie haben den Schwur gehalten.
Auf »Blissard« bauen Motorpsycho genau die Seite ihrer Musik aus, die
sie auf dem Vorgängeralbum »Timothy's Monster« am besten im Song
»Kill some day« auf den Punkt gebracht hatten. Lärmiger Indie-Pop der Marke
»Pavement trifft New Order
[1]« mit Exkursen in Richtung
Sonic Youth und Led Zeppelin, serviert mit euphorisch-melancholischer
Grundhaltung, und vor allem mit einer emotionalen Hingabe, die ihresgleichen
sucht.
Der Band aus Norwegen müßte, wenn es im Musikbusiness denn irgendwie gerecht zugehen
sollte, mit diesem Album ein Durchbruch von mittlerem Erdrutsch-Charakter gelingen.
»Blissard« hat nichts mit irgendwelchen Trends zu tun, hier leben Musiker
bis zum Exzeß ihr Ego aus, allerdings nicht selbstvergessen, sondern sie nehmen Dich
mit auf die Reise. Eine Reise, bei der im Verlauf der Platte dann doch das melancholische
Element die Überhand gewinnt, aber das geht sowas von in Ordnung, weil jeder fühlende
Mensch spätestens zu dem Zeitpunkt innigste Freundschaft mit Motorpsycho
geschlossen haben dürfte. Platte des Monats. Mindestens.
Manfred Upnmoor