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  [record reviews: let them eat cake]



Motorpsycho -
Let Them Eat Cake CD

Review of Let Them Eat Cake taken from the
German e-zine
BROKEN SILENCE #02 / 2000.
German.


Motorpsycho
Let Them Eat Cake CD
(Stickman)

Let Them Eat Cake - cover  

Die Vorankündigung, daß Motorpsycho mit "Let Them Eat Cake" nach den beiden Endlosepen "Angels And Daemons At Play" und "Trust Us" wieder ein insgesamt poppigeres Werk abliefern wollen, ließ sicher nicht Wenige auf eine Art Fortsetzung von "Blissard" hoffen, dem bislang wohl zugänglichsten Album der drei überdurchschnittlich produktiven Norweger. Damit hat "Let Them Eat Cake" letztendlich jedoch ebensowenig gemeinsam wie eben mit den direkten, eher Blues-inspirierten und endlos ausladenden Vorgängern. Denn während "Blissard" von den Gitarren her noch deutlich Sonic Youth verwandt klang und selbige damals deutlich im Vordergrund standen, nehmen die Gitarren auf "Let Them Eat Cake" keinen derart dominanten Part mehr ein, sondern finden sich gleichberechtigt neben vor allem Klavier und Streichern wieder. Außerdem fällt auf, daß weite Strecken der neun Songs ohne Gesang auskommen und für meine Ohren eher jazzig-improvisiert und irgendwie loungig (was immer das auch bedeuten mag) klingen, obwohl Motorpsycho von sich selbst sagen, daß sie zum ersten Mal überhaupt mit völlig fertig komponierten Songs ins Studio gegangen sind. Seltsam. Und die bisher auf allen Motorpsycho Platten zu findenden orgiastischen Eruptionen, für die sie bisher nicht zuletzt besonders geschätzt wurden, finden sich auf "Let Them Eat Cake" kaum bzw. fast gar nicht, was aber auch am anderen Ansatz dieser Platte liegen mag. Vielmehr plätschert das Material eher irgendwie angenehm vor sich hin, was durchaus nicht negativ zu verstehen ist. Meinerseits läßt sich über "Let Them Eat Cake" letztlich das gleiche sagen, was ich nach der Veröffentlichung von "Blissard" in einer entsprechenden Rezension gelesen habe: "Eine sehr gute, wenn auch vielleicht nicht ihre beste Platte."

Thomas Jänsch