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  [record reviews: phanerothyme]




MOTORPSYCHO
Phanerothyme

Review of Phanerothyme taken from the
German magazine
ULTIMO, November 2001.
In German. Transcribed by Stefan Göttsche.


Zeit für die jährliche "Perfect-Song-Injection".

Motorpsycho, nach dem schwer rockenden Shortplayer "Barracuda" wieder auf Popline mit Prog-Affinität, stehen in all dem terrestrischen Chaos für eine Wirklichkeit jenseits irdischer Wahrnehmungen. Das mag übertrieben klingen, und richtig, die Magie, die Ausstrahlung der meisten Songs dieser drei Norweger aus Trondheim kann es nicht erklären. Zurück auf der Spur von "Let Them Eat Cake", bieten die Jungs nun neun weitere phänotypische Variationen ihrer genialen Fähigkeit, wunderbare Popsongs absolut authentisch zu transportieren, ohne jemals glatt oder dem Publikum anbiedernd zu kommen. Ene psychedelische Komponente – darauf verweist der Titel – ist in allen Arrangements – und seien sie noch so aufwendig – nachweisbar, vermittelt Intensität und Tiefe auch in leichtfüßigen Stücken wie "Landslide". Zitate gibt es zwar "en masse", doch der Blick durch den transparenten Tunnel in die Sixties und Seventies macht die Sache nur noch interessanter und tröstet mich ein wenig über den Verlust der rauen Ungeschliffenheit und den Sessioncharakter im Sound hinweg. Dennoch, das achte ist zugleich das geschlossenste und beste Album des Kulttrios.

Joachym Ettel