home

  [record reviews: roadwork vol. 1]




Motorpsycho
Roadworks vol 1:
Heavy Metall iz a poze, hardt rock iz a laifschteil – live in Europe 1998

Review of Roadwork Vol. 1 taken from the
German prog-rock encyclopedia
BABYBLAUE SEITEN, September 2001.
German. Found at the babyblaue seiten site.


 
Motorpsycho - «Roadwork Vol. 1» - cover - front
 
  1. The other other Fool (10:40)
  2. A K9 Suite (30:46)
  3. Super/Wheel (16:21)
  4. You lied (4:41)
  5. Black to comm (6:24)
  6. Words of Wisdom/Vortex Surfer (9:20)

Motorpsycho
Heavy Metall iz a poze, hardt rock iz a laifschteil – live in Europe 1998
Erschienen:
1999
Vergleichbar mit: End-60-ies/Anfang 70-ies Hard & Heavy (Jimi Hendrix, MC 5, Black Sabbath, aber auch frühe Pink Floyd)
Note: Note? Hör mir auf ... für ganz harte Psychedeliker: 8, sonst: 2 (wegen A K9 Suite)
Anspieltip: A K9 Suite, You lied

Gerd hat bereits vor dem Vol 2 dieser Live-Serie gewarnt. Mehr oder weniger. Zu Recht. Was auf Vol 2 an Free-Jazz-Orgien geboten wurde, ist selbst mir zu viel. Da brauch ich wohl noch'n Weilchen... Auf Vol 1 – dem Live-Album zur 98-er "Trust us"-Tour geht's ganz anders zur Sache: Motorpsycho spielen hier beides – nein, nicht Country und Western (das war 1995 kurz vor dem Free-Jazz-Inferno) – sondern Hard und Heavy! Allerdings: mit ordentlich psychedelischem Einschlag, vor allem auf dem 30-minütigen Hammer "A K9 Suite".

Das Album ist rau – nicht allein die Spielweise der Instrumente (v.a. Gitarre, Bass und Schlagzeug), sondern auch der Klang der Aufnahme. Nichts geschniegelt und geleckt. Und so geht es auch gleich los mit dem Opener "The other other Fool". Ein schwerer Hard-Rock-Fetzer. Die erwähnte "A K9 Suite" bietet 5 Teile auf über 30 Minuten: Nach zartem Intro mit Gitarre und zerbrechlichem Gesang geht's zunächst wieder hart zur Sache bis dann ab ca. 6:00 eine 10-minütige Reise durch den Weltraum im Stil der frühen Pink Floyd erfolgt. Sehr spacig. Danach crescendiert es ordentlich, überschlägt sich, um dann sich nach unglaublichem Getöse in Nichts aufzulösen. Der Ausklang greift den Anfang wieder auf und verklingt, während das Publikum den Atem anhält, um dann reichlich mitgenommen in tosenden Applaus auszubrechen.

"Super / Wheel", ein Zweiteiler aus "Superstooge" und "The Wheel" beginnt mit brutalem Bass, sägender Gitarre und hämmerdem, bald ekstatischem Schlagzeug, geht über in einen ruhigen Mittelteil und endet mit psychedelischen Heavy-Sounds (oder umgekehrt). Mit "You lied" schließt sich ein rasender Rocker an: fetter Bass, rammelnde Gitarre und Schlagzeug-aus-dem-Häuschen. Und dabei echt verzwirbelt.

Fließender Übergang in einen prolligen Mitgröhler von MC 5, straight, früher Punk der End-60-er. Als Zugabe gibt's das einzige Stück vom Studio-Album "Vortex Surfer". Geht in Ordnung. Das Studio-Album fand ich auch nicht so doll.

Insgesamt: ... was für eine Orgie ... Zwar behauptet Bandleader Bent Saether im Booklet "... this is not a definitive statement ..." (wie auch bei dieser Band?), aber mehr kann ein Live-Album kaum bieten.

Christian S.