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  [record reviews: roadwork vol 2]



Motorpsycho
Roadwork Vol. 2: The MotorSourceMassacre

Review of Roadwork Vol 2 taken from the
German indie magazine
SPEX #241 [01-02/01] / January 2001.
German.


MOTORPSYCHO
Roadwork Vol. 2: The MotorSourceMassacre
Stickman / Indigo

Motorpsycho - Roadwork vol 2 - cover: front  

Genau vor einem Jahr wurde die letzte reguläre Motorpsycho LP in SPEX besprochen. Seitdem gab es zwei Maxis, eine Solo-LP des Schlagzeugers, eine Country-LP unter Mitwirkung des Schlagzeugers und unzählige Konzerte. Und jetzt, sozusagen als Abschluss des Geschäftsjahres, eine zweite Live-LP der Band. Der versprochene Rock-Nachschlag zu »Let Them Eat Cake« folgt dann bald. Bedenkt man, dass die hier vorliegenden Live-Aufnahmen mit der Jazz-Band The Source aus dem Jahre 1995 stammen, darf man sich noch einmal darüber wundern, wie viel diese Band schon gemacht hat - und wieviel davon gut und richtig.

Auf der hier vorliegenden CD ist das »gut und richtig« vor allem darauf zurückzuführen, dass Motorpsycho schon 1995 nicht die Band war, die in der entsprechenden Situation die Brille zurechtrückte, die Stirn in Denkerfalten legte und sagte: »Wir machen jetzt Jazz«. Die hier vertretenen Musiker fühlen die Musik, die sie machen. So entwickelt sich ein musikalisches Ganzes, das sich eben nicht »Fusion« (bzw. »Hölle«) buchstabiert. Jeder Musiker bringt hier seine Sprache ein. Und aus allen Widersprüchen und Unterschiedlichkeiten entwickelt sich ein lauthals zuckendes, zerbröselnd rockendes und vor allem eben lebendiges Etwas, was fernab irgendwelcher Stilrichtungsdiskussion existiert. »All of it is fun«, sagt Bent Sæther in den Linernotes. Kann man so übernehmen.

Jan Niklas Jansen