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  [media stories: 2001: german]




Donnerstag, 11. Oktober 2001
Motorpsycho:
Alles andere als unterkühlt und verschlafen

Announcement of the Darmstadt show /2001-10-11
taken from the website of the German venue
CENTRALSTATION, October 2001.
German. Found at the centralstation site.


Format: Klangstation: Rock
Ort: Darmstadt, Centralstation: Halle
Beginn: 21:00 Uhr
Einlass: 12:00 Uhr
Vorverkauf: 23,00 DM
Abendkasse: 27,00 DM
Ermässigung: 10% für Studenten etc.
(allerdings nicht übers Internet!)
motorpsycho
Kurzbeschreibung für eilige Leser:

Rockkonzert der – von den einschlägigen Musikmagazinen gefeierten – norwegischen Band Motorpsycho, die bereits im vergangenen Jahr mit ihren außergewöhnlich instrumentierten, produzierten und arrangierten Songs in der Centralstation einen ebenso beeindruckenden wie einen lautstarken Eindruck hinterließen. An diesem Abend stellen sie ihr neues Album 'Phanerothyme' vor.



Motorpsycho in 2000


Der Sommer ist endgültig vorüber, die Nächte werden immer länger und die Tage immer kälter: Beste Voraussetzungen dafür, sich von einer norwegischen Band wie Motorpsycho in nordische Klangwelten entführen zu lassen. Und genau wie Motorpsycho haben auch schon andere nordische Künstler wie Apocalyptica, Björk, HIM oder Nils Petter Molvær gezeigt, dass das Musikverständnis nahe am Polarkreis alles andere als unterkühlt und verschlafen sein muss.

Seit der Bandgründung 1989 ist ein seltsamer Kult um Motorpsycho entstanden, der seinesgleichen sucht. Alljährlich erscheinen neben der offiziellen Neuerscheinung zahlreiche Raubkopien, Vorab-EPs, limitierte Sonderauflagen und Samplerbeiträge, die die Diskussionen darüber, wie die neue Platte der Post-Rocker wohl klingen wird, immer wieder aus Neue anheizen. Denn das ist das Wenige, das man mit Sicherheit über Motorpsycho sagen kann: dass kein Album klingt wie das andere, dass die Bewegung die einzige Konstante inerhalb der Band ist. Wurde gerade noch ein Album in brachialer Bombastrock-Manier veröffentlicht, hat das Trio keine Probleme damit, den geneigten Fan darauf mit einem Indiepop-Werk gespickt mit langatmigen Psychedelic-Ausflügen oder akustischen Folkballaden zu überraschen. Jedes neue Album wird nichtsdestotrotz frenetisch gefeiert, von der treuen Fangemeinde wie von den Musikmagazinen, die der Band jeden noch so waghalsigen Kurswechsel geduldig verzeihen. So schaffen es Motorpsycho spätestens seit den Neunzigern den Spagat, in Norwegen die Charts zu beherrschen und hierzulande als die innovativste Undergroundband schlechthin gefeiert zu werden.

Das Geheimnis, warum eine Band wie Motorpsycho mit konsequent hitparadenfeindlicher Musik dennoch so erfolgreich ist, ist mit Sicherheit in der Experimentierfreude der Musiker brgründet. Das geht inzwischen so weit, dass sie sich im Studio und auf der Bühne nicht mehr festlegen wollen, wer nun welches Instrument spielt. Alle drei singen inzwischen, die Gitarre wechselt mit dem Bass, jeder spielt ein bisschen Schlagzeug und steuert Ungewöhnliches zur Instrumentierung bei. So passiert es denn auch, dass in Rocksongs sich Streicher wiederfinden, Bläser ein Indiepop-Stück unterlegen oder singende Sägen sich zu Mellotron, Theremine, Moog und Sample gesellen. Der Motorpsycho-Kosmos ist eben unermesslich, kein Wunder, dass da Livekonzerte eine Durchschnittslänge von zwei bis drei Stunden Minimum haben. Was die Soundtüftler zur Zeit umtreibt, ist live in Darmstadt zu bestaunen, mit neuem (offiziellem!) Album namens 'Phanerothyme' und gewohnt bombastischer Material- und Klangschlacht.

Weitere Infos unter www.motorpsycho.fix.no

Präsentiert von Fritz – Das Magazin.

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