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  Diese Seite wurde aktualisiert am 02. Dezember 2002.
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MOTORPSYCHO
„It’s a Love Cult“

Label: Stickman
Genre: Rock
Veröffentlichung: bereits erschienen
 

 
Tracklist

Überwagner or a Billion Bubbles in My Mind • Circles • Neverland • This Otherness • Carousel • What If... • The Mirror and the Lie • Serpentine • Custer’s Last Stand (One More Daemon) • Composite Head

Das Urteil

Nummer eins aus der Reihe der diesjährigen Erscheinungen, die eigentlich in diesem Kontext Monate früher hätten aufscheinen müssen, aber so ward es nicht.
Motorpsycho. Dreißig Minuten alleine für das Abtippen der Discografie - wer legt für die Vollständigkeit seine Hand in den brennenden Kamin? Ich hole dann mal den Feuerlöscher.
Motorpsycho. Man muss die - mittlerweile - vier Norweger zumindest respektieren. Leicht wird es dem Überfan gemacht - großartige Livepräsenz, die regelmäßig in ein mehrstündiges Wechselspiel aus Improvisation und gefeiertem Hit fortgleitet, bemerkenswerte Veröffentlichungen werden jährlich aus dem Ärmel geschüttelt. Einem Hörer, der sich bedenkenlos und ohne je ein Wort der Kritik zu äußern, Motorpsycho verschreibt, kann man gar nichts vorwerfen. Wenn, dann die. Trotzdem.
Trotzdem: NEIN. Nein zu „It’s a Love Cult“. Und zwar nicht aus dem Grund, weil die aktuelle Platte mies geraten ist. Nein, sie ist gut, aber das reicht diesmal nicht aus. Nicht für diese Band, eine Band, die Klassiker geschrieben hat, die ‚Vortex Surfer‘ heißen, ‚The Goldencore‘ oder ‚Hey, Jane‘. „It´s A Love Cult“ ist im Bandkontext nur Durchschnitt. Unterer Durchschnitt. Natürlich trotzdem besser als vieles, das zur gleichen Zeit veröffentlicht wurde.
Das Blöde bei „It’s a Love Cult“ ist, dass man kaum Ansatzpunkte für Kritik finden kann. Perfekt arrangierte, sehr ruhige Balladen, die sich gerne ins Psychedelische ziehen. Aber: NEIN. Es überzeugt nicht. Gleich zu beginn mit ‚Überwagner or a Billion Bubbles in My Mind‘ ein gigantomanischer Titel, der nichts hält, was er verspricht. Ein Krautstück aus der Hüfte. Auf jeden Fall gut gemacht. Doch wo bleibt der gewisse Druck? Klar, seit „Let Them Eat Cake“ wird die ruhigere Schiene gefahren, das jazzige Element hervorgehoben und „retro“ forciert. Das war damals eine feine Wende, nur mittlerweile ist die Idee ausgelutscht. Ein weiteres Mal höre ich von Motorpsycho Hintergrundchörchen und Gitarrengegniedel, die von einem unwichtigen Rhythmus begleitet werden und ziemlich müde klingen. Das, was Herr Saether beim letztwöchigen Konzertereignis als „Hippie-Segment“ bezeichnet hat, das ist mein Problem. Da sind die bittersüssen Streicher - das rehäugige Bambi beim Schnuppern an einer beliebigen gelben Wald- und Wiesenblume -, die rauhen Rockröhren - alte Männer lassen am Lagerfeuer die Gitarre im Kreis wandern und singen Simon & Garfunkel; der, dem nichts einfällt, stimmt ‚Kumba Ya‘ an -, und ich spüre die grobkantigen Steinbrocken gegen das Jochbein aufschlagen, nachdem mein Gesicht, als Resultat der Platzwunde oberhalb der linken Augenbraue, in strömende Fluten des Dunkelrot eingetaucht ist. Wer warf den ersten Stein? Hunderte zeigen auf. Tja, Motorpsycho sind halt über jeden Verdacht erhaben. Sie dürfen ruhig sein, ohne richtig die Seele aufzumischen, sie dürfen mittlerweile wie impotente dEUS ohne Tom Waits-Einfluss klingen. Leider. Natürlich sind einige Glanztaten auch diesmal gesetzt worden. Die erste Single ‚Serpentine‘ ist ein lächelnder Popsong zum Schaukeln mit einer Melodie zum Gernhaben. Klar, sie können nicht singen, aber das dafür so gut!
Wenn wir uns darüber im Klaren sind, dass „It’s a Love Cult“ verhältnismäßig schwach ausgefallen ist, richten wir unseren Blick auf die Bewertung und sind ob der Höhe ein wenig verwirrt. Tja, liegt der Verdacht nahe, dass es sich hier um eine Art Motorpsycho-Bonus handelt, so muss ich dem eindeutig widersprechen. Nein, es ist eher genau umgekehrt. Die Kritik selbst ist stark vom Motorpsycho-Malus geprägt. Das Phänomen, die eigenen Lieblinge überaus streng zu beurteilen. Schützt vor übermäßigen Lobreden und adimensionalen Gottvergleichen.
 
 
7.0 Punkte
 

 
Discografie

• Maiden Voyage (1990)
• Lobotomizer (1991)
• Soothe (EP, 1992)
• 8 Soothing Songs for Rut (1992)
• Demon Box (1993)
• Mountain (EP, 1993)
• Timothy’s Monster (1994)
• The Tussler Soundtrack (1994)
• Wearing Yr Smell (EP, 1994)
• Blissard (1996)
• Babyscooter (EP, 1997)
• Lovelight (EP, 1997)
• Angels and Daemons at Play (1997)
• Starmelt (EP, 1997)
• Ozone (EP, 1998)
• Trust Us (1998)
• Hey Jane (EP, 1998)
• Roadworks Vol. 1 - Heavy Metal Iz a Poze, Hardt Rock Iz a Leifschteil (1998)
• The Other Fool (EP, 2000)
• Let Them Eat Cake (2000)
• Walkin With J (EP, 2000)
• Roadworks Vol. 2 - The MotorSource Massacre, Motorpsycho, The Source and Deathprod (2000)
• Barracuda (EP, 2001)
• Phanerothyme (2001)
• Serpentine (EP, 2002)
• It’s a Love Cult (2002)

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